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Tauziehen um Leben von Koma-Patientin

Präsident Bush unterzeichnete in der Nacht auf Montag ein vom Kongress im Eilverfahren verabschiedetes Gesetz, mit dem die passive Sterbehilfe für die 41-Jährige vorerst gestoppt werden sollte.

Beobachter rechneten damit, dass Schiavo noch am Montag die lebenserhaltende Magensonde wieder eingesetzt werde.

Bush brach eigens seinen Wochenend-Urlaub auf seiner Ranch im texanischen Crawford ab, um das umstrittene Gesetz zu unterzeichnen. Dieses ermöglicht den Eltern der Koma-Patientin, im Streit um das Leben der 41-Jährigen ein Bundesgericht anzurufen.

Auf Antrag von Schiavos Ehemann Michael hatte ein Bezirksrichter in Florida am Freitag entschieden, dass die seit 15 Jahren im Koma liegende Patientin nicht mehr länger künstlich ernährt werden soll. Daraufhin wurde ihr die lebenserhaltende Magensonde entfernt. Michael Schiavo argumentiert, seine Frau habe sich vor ihrem Herzstillstand, durch den sie 1990 ins Koma fiel, ihm gegenüber gegen künstliche Maßnahmen zur Lebensverlängerung ausgesprochen.

Terri Schiavos streng katholische Eltern hatten mit Unterstützung von Bushs Republikanischer Partei erbittert gegen die Entscheidung des Richters gekämpft. Sie hoffen darauf, dass ihre Tochter – entgegen der medizinischen Fachmeinung – wieder gesund wird.

Nach der Unterschrift Bushs wurde nun damit gerechnet, dass Schiavos Eltern umgehend das Bundesgericht anrufen und dadurch die Entscheidung des Bezirksrichters außer Kraft gesetzt wird. Schiavos Eltern und Geschwister reagierten mit Erleichterung auf die Entscheidung des Kongresses. „Wir sind sehr, sehr, sehr dankbar“, sagte Schiavos Schwester Suzanne Vitadamo.

In den vergangenen 15 Jahren beschäftigten sich 19 Richter des Bundesstaates Florida mit dem Fall und fällten insgesamt zehn Urteile. Bereits zwei Mal war Schiavo die Magensonde entfernt und schließlich auf richterlichen Beschluss wieder eingesetzt worden.

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