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Tausende Somalier demonstrieren

Tausende Somalier haben am Montag in Mogadischu gegen die international debattierte Lockerung des Waffenembargos gegen ihr Land demonstriert.

Die mindestens 4000 Unterstützer einer bedeutenden islamistischen Bewegung wandten sich gegen eine entsprechenden Resolutionsentwurf der USA für den UNO-Sicherheitsrat. Es sei ein „schwerer Fehler“, wenn der Sicherheitsrat den US-Entwurf akzeptiere, warnte Scheich Abdurahman Janakow, Vize-Führer des Obersten Islamischen Rates von Somalia, bei der Demonstration.

Die somalische Übergangsregierung mit Sitz im rund 250 Kilometer von Mogadischu entfernten Baidoa hatte wiederholt gefordert, das 14 Jahre alte Waffenembargo gegen Somalia aufzuheben. Der Resolutionsentwurf der Vereinigten Staaten sieht an erster Stelle die Entsendung einer 8000 Mann starken Friedenstruppe vor. Diese soll unter einem Mandat der Afrikanischen Union (AU) von den sieben Staaten der ostafrikanischen Zwischenstaatlichen Entwicklungsbehörde IGAD gestellt werden. Hauptaufgabe wäre die Unterstützung der Regierung in Baidoa. Die in dem Resolutionsentwurf zudem vorgesehene Lockerung des Waffenembargos soll es erlauben, die IGAD-Truppe mit Waffen und militärischer Ausrüstung sowie mit technischer Ausbildung zu unterstützen.

In Somalia herrscht seit dem Sturz von Diktator Siad Barre 1991 Bürgerkrieg. Die vor zwei Jahren eingesetzte Übergangsregierung ist weitgehend machtlos. Ende Oktober waren die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Islamisten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum gescheitert und auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

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