Tausende im Jemen forderten Abspaltung des Südens vom Norden
Am Montag beginnt in Kuwait unter Vermittlung der UNO eine neue Runde von Friedensverhandlungen. In dem Konflikt stehen sich die sunnitisch geführte Regierung, die vor allem im Süden Rückhalt hat, und schiitische Houthi-Rebellen aus dem Norden gegenüber.
Die Demonstranten – Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung des Südens – versammelten sich auf einem Platz in Aden. “Die Union hat nur zu Krieg und Katastrophen geführt”, riefen sie. Einige hielten Flaggen von Ländern der arabischen Militärkoalition hoch, die unter Führung Saudi-Arabiens seit März 2015 Luftangriffe gegen die Houthi-Rebellen fliegt. Für Montagnachmittag sei eine weitere Demonstration in Aden geplant, kündigten die Organisatoren an.
Die schiitische Houthi-Miliz hatte Anfang 2015 die Hauptstadt Sanaa und andere jemenitische Städte erobert und den sunnitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi zur Flucht gezwungen. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt seit dem Eingreifen Riads etwa 6.300 Menschen getötet.
Die Unabhängigkeitsbewegung im Südjemen war bereits vor dem Konflikt aktiv. Viele ihrer Anhänger kämpften dann an der Seite der Regierungstruppen gegen die Houthis, die im vergangenen Sommer aus dem Süden vertrieben wurden. Seit Sonntag vergangener Woche gilt ein Waffenstillstand. Die Kämpfe dauerten jedoch an.