Die meisten Luxus-Geschäfte und Restaurants entlang der Marschstrecke waren in Erwartung von Unruhen schon vormittags geschlossen. Einige verbarrikadierten die Schaufenster sogar mit massiven Holzplatten. “Die normalen Kunden kommen heute ohnehin nicht”, erklärte ein Geschäftsmann. Polizeibeamte hatten schon frühmorgens alle losen Pflastersteine aufgesammelt.
Am Vormittag waren am Tagungsort im Viertel Parque das Nacoes einige Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums zahlreiche Teilnehmer einer laut Medien friedlichen Protestkundgebung festgenommen worden. Während die Polizei von 20 Festnahmen sprach, betonte ein Anwalt der NATO-Gegner, 42 Demonstranten seien “zum Teil brutal verschleppt” worden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung sei verletzt worden.
Mit der Aufhebung des Schengen-Abkommens bis Samstag Mitternacht und strengen Grenzkontrollen hatten die Behörden seit Mittwoch schon im Vorfeld des Gipfels dafür gesorgt, dass Dutzende von NATO-Gegner nicht ins Land kamen. Ein Bus mit 21 Aktivisten aus Spanien wurde zum Beispiel am Samstag in der Früh an der Grenzgemeinde Vilar Formoso 100 Kilometer westlich von Salamanca nach dreistündiger Wartezeit nach Hause zurück geschickt.