Tausende weitere Nicaraguaner werden im Land vermutet, die sich bisher nicht gemeldet hätten. Viele würden von dort seit langem lebenden Verwandten unterstützt. Wie viele Menschen insgesamt aus Nicaragua geflohen sind, konnte das UNHCR nicht beziffern.
Proteste gegen den Präsidenten forderten rund 450 Tote
Seit Mitte April eskalieren in dem zentralamerikanischen Land die Proteste gegen den autokratisch regierenden Präsidenten Daniel Ortega. Nach Regierungsangaben kamen dabei 195 Menschen um. Menschenrechtsorganisationen sprechen jedoch von rund 450 Toten. Das UNHCR rief andere Länder zur Unterstützung Costa Ricas auf. Auch in Panama, Mexiko, den USA sowie Honduras, El Salvador und Guatemala seien Menschen aus Nicaragua auf der Flucht oder suchten Zuflucht.
Hochschule auf unbestimmte Zeit geschlossen
Eine der Hochschulen, an denen im April die Proteste gegen die Regierung in Nicaragua begonnen hatten, hat nun ihre Schließung auf unbestimmte Zeit angekündigt. Grund dafür sei der bevorstehende Wegfall von Staatsmitteln, teilte die jesuitische Universidad Centroamericana (UCA) in Managua am Dienstag (Ortszeit) mit. Die Institution habe ihre akademischen Programme und Gehaltszahlungen an 1.370 Angestellte für den Monat August bereits ausgesetzt, erklärte die Universitätsleitung in der Mitteilung. Die UCA ist die erste Hochschule, die seit Beginn der Krise in Nicaragua ihre Schließung auf unbestimmte Zeit bekannt gab.
(APA/dpa)