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"Täter ergreifen und vor Gericht stellen"

Bundeskanzler Schröder hat sich erleichtert über die Freilassung der Sahara-Touristen gezeigt und Unterstützung bei der Suche nach den Geiselnehmern angekündigt.

„Mit großer Erleichterung und Freude habe ich vernommen, dass der malische Staatspräsident (Amadou Toumani) Toure der Bundesregierung mitgeteilt hat, die Entführten seien nunmehr frei und befänden sich in der sicheren Obhut der malischen Regierung“, erklärte Schröder am Dienstag in Berlin.

„Ich wünsche den Entführten, dass sie nun schnell in ihre Heimatländer zurückkehren und sich dort im Kreise ihrer Familien, Angehörigen und Freunde möglichst bald von den schrecklichen Strapazen und Belastungen erholen können.“ Der Kanzler dankte vor allem Toure und dem algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika, die maßgeblich zum glücklichen Ausgang der Geiselnahme beigetragen hätten. Mit den beiden Präsidenten sei er sich einig, dass der Kampf gegen den internationalen Terrorismus nur mit Hilfe einer engen Zusammenarbeit der beteiligten Behörden gelingen könne, erklärte Schröder. „Ich bin froh, dass dies in diesem Fall beispielhaft funktioniert hat.“ Nun sei es wichtig, dass die Entführer nicht ungestraft davonkämen. „Deshalb werden deutsche Sicherheitsbehörden die algerischen und malischen Partner in allem unterstützen, was geeignet sein könnte, die Täter zu ergreifen und vor Gericht zu stellen.“

Die 14 in Algerien entführten Sahara-Touristen waren am Montagabend in die Obhut der Behörden in Mali übergeben worden, wo sie zuletzt festgehalten worden waren. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind sie wohlauf. Die neun Deutschen, vier Schweizer und ein Niederländer sollen Mali im Laufe des Tages verlassen und mit einem Airbus der Luftwaffe nach Köln zurückfliegen.

Die Touristen waren vor rund einem halben Jahr zusammen mit anderen Wüsten-Urlaubern in Algerien verschleppt worden. Eine erste Geisel-Gruppe – unter ihnen zehn Österreicher – war im Mai befreit worden. Eine deutsche Geisel der zweiten Gruppe starb Ende Juni an Erschöpfung.

Die Entführer sollen der radikal-islamischen Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC) angehören. Sie kämpft für einen islamischen Religionsstaat in Algerien.

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