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Taskforce "Pathfinder" gegen Schlepperorganisationen

Im Bild zu sehen: Das Europol-Gebäude im Jahr 2019.
Im Bild zu sehen: Das Europol-Gebäude im Jahr 2019. ©REUTERS/Eva Plevier (Symbolbild)
Der Erfolg gegen eine Schlepperorganisation, der am Freitag vom Innenministerium bei einem Medientermin präsentiert wurde, war Teil der internationalen Europol-Taskforce "Pathfinder".

Unter der Leitung der deutschen Bundespolizei und Koordinierung von Europol ermittelten Sicherheitsbehörden aus sechs europäischen Ländern, so das Bundeskriminalamt ebenfalls am Freitag.

126 Schlepper erwischt

Seit August 2021 wurden acht Haupttäter festgenommen und drei zur Fahndung ausgeschrieben, davon zwei in Österreich. 126 Schlepper wurden erwischt, davon 63 in der Alpenrepublik. Insgesamt wurden 916 Schleppungen registriert, 600 davon in Österreich. Von den insgesamt 151 Hausdurchsuchungen fanden 37 in Österreich statt.

Insgesamt sollen über diese Netzwerke mindestens 10.000 Menschen, vor allem aus Afghanistan, Pakistan und Syrien, illegal nach Europa gebracht worden sein. Diese hätten für die Schleppungen zwischen 4.000 und 10.000 Euro zahlen müssen.

Landeskriminalamt Wien beteiligte sich

Neben Strafverfolgungsbehörden aus Deutschland, Ungarn, Rumänien, Serbien und den Niederlanden beteiligte sich in Österreich vor allem die Landeskriminalämter Burgenland, Steiermark und Wien sowie das Stadtpolizeikommando Schwechat und das Bundeskriminalamt an der Aktion.

Frachträume genutzt, um Migranten zu schleppen

Die Kriminellen nutzten Frachträume von Lkw und geschlossenen Liefer- und Personenkraftwagen, um Migrantinnen und Migranten aus der Türkei durch die Westbalkanregion, Rumänien und Ungarn nach Österreich, Deutschland und in die Niederlande zu schleppen. Die Bezahlung erfolgte hauptsächlich über das sogenannte Hawala-Finanzsystem.

Laut dem Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt, Gerald Tatzgern, waren vier Tätergruppen tätig gewesen, die sich das "Geschäft" der Schleppungen aufgeteilt hatten. "Diese sind auch sehr gewaltsam gegen die Konkurrenz vorgegangen." Die Kriminellen hätten sich auch mit Waffen in TikTok-Videos präsentiert, um Mitbewerber einzuschüchtern. Die nun Festgenommenen wären in der Hierarchie höher angesiedelt, würden aber wohl bald durch andere ersetzt, da das Schlepperunwesen derart lukrativ ist. Der hohe Polizeibeamte lobte die Zusammenarbeit mit den Behörden der beteiligten Staaten: "Das ist international sehr gut gelaufen."

(APA/Red)

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