Fröhliches Lachen klingt aus dem Saal. Das hab ich im Fernsehen gesehen. Dort macht man das auch, freut sich eine Frau. In der Tanzschule Monika steht heute Seniorentanz auf dem Programm. Ältere Menschen sind mutig und nehmen gerne neue Herausforderungen an, erzählt Ballettschulleiterin Monika Mayer-Pavlidis. Tanzen bedeutet für die Ballettpädagogin mehr als nur Bewegung: Das Training fördere das Selbstbewusstsein und das soziale Miteinander, bringt Körper, Geist und Seele zusammen. Das merkt man der 45-Jährigen auch an. Sie wirkt ausgeglichen und mit sich im Reinen.
Jeder kann tanzen
Monika Mayer-Pavlidis ist überzeugt: Jeder Mensch ist ein Tänzer. Schließlich käme es nur darauf an, wie man Tanz definiert. Sie selbst beschreibt diese Form der Bewegung gerne als Träumen mit den Füßen oder einfach nur von einem Fuß auf den anderen Treten. Tanzen ist ein menschlicher Urinstinkt. Bereits Kleinkinder drehen sich mit Vorliebe zu Musik, erklärt die Ballettpädagogin. Auf diese Weise lebten die Kinder ihre Gefühle aus und schafften Raum für Ideen. Dieser natürliche Bewegungsdrang wird von den Erwachsenen leider oft eingedämmt.
Den Rhythmus finden
Das Kinder gerne tanzen zeigt auch der Dokumentarfilm Rhythm is it. Eben dieser Film hat Monika Mayer-Pavlidis und ihren Verein Terpischore zu dem Tanzprojekt The Power of Dance bewegt. Innert weniger Wochen stellte sie zusammen mit Menschen mit Behinderung, Volksschulkindern, Schülern der Ballettschule und einem Profiensemble aus Paris eine Choreographie auf die Beine, die im Festspielhaus Bregenz mit viel Begeisterung gefeiert wurde. Es war ein emotional sehr bewegendes Erlebnis, beschreibt Monika Mayer-Pavlidis ihren bisher größten persönlichen Erfolg. Kinder unterschiedlicher Religion, Hautfarbe oder sozialer Herkunft haben durch dieses Projekt gelernt, dass man nur gemeinsam etwas erreichen kann. Solche Erfahrungen zählen für die 45-Jährige mehr als jeder Staats- oder Europameistertitel.