tanz ist Festival 2022: A new wave of feminism

Dornbirn. Nach dem Festival-Ausfall 2020 und den gesplitteten Projekten bei tanz ist exceptional 2021 sind wir wieder mit einem richtigen Festival zurück. Unter dem Motto A new wave of feminism beleuchten wir die aktuellen feministischen Trends im zeitgenössischen Tanz. Choreografinnen aus verschiedenen Kulturen und Generationen präsentieren ihre Sichtweise auf Entwicklungen in der Gesellschaft und der Technologie, die Beziehung zum eigenen Körper, das Irrationale und die Kunst.
Den Anfang macht die junge Choreografinnen-Generation. Die aus Belgien stammenden Künstlerinnen zeigen zwei Produktionen (FORCES und I-CLIT), die verschiedene feministische Trends thematisieren und dabei eingehen auf die Konsum- und Popkultur, Sexualität, Machtspiele oder die innere Kraft des Lebens und der Erde.
Louise Lecavalier: Tanz-Ikone aus Kanada
Und dann kommt sie: Louise Lecavalier – Tanz-Ikone aus Kanada, Weltstar, Tanzwunder, Tanzpartnerin von David Bowie. Das sind nur einige der Attribute, die dieser Tanz-Revolutionärin zu eigen sind. Auf den großen Bühnen der Welt zuhause, zeigt sie im Spielboden ihr neuestes Erfolgsstück STATIONS in einer eigens dafür adaptierten Version.
Rund um diese äußerst unterschiedlichen Performances stehen themenbezogen eine Outdoor Performance, eine Ausstellung, Filme und natürlich Artist Talks auf dem Programm.
Programmüberblick
Do, 9. Juni, ab 18.30 Uhr am Spielboden-Vorplatz
Aiko Kazuko Kurosaki (AT) – RED Silence
Eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum - eine Ongoing Performance - den Frauen gewidmet - Stille, die hörbar / sichtbar wird - ein Tanzmarathon - silent protest - Frauen*sache - eine Mahnwache.
Do, 9. Juni und Sa, 11. Juni, 20.30 Uhr, Großer Saal
Mannès / Turine / Lemaître (BE): FORCES
FORCES ist ein futuristisches und eindringliches Tanz-Ritual, bei dem drei weibliche Figuren uns in einem Wirbelwind aus primären, tellurischen und technologischen Kräften entführen. Wie Cyborg-Kriegerinnen ziehen sie das Unsichtbare heran, um ihren Körper zum Vektor einer lebenswichtigen, kollektiven, emanzipatorischen Metamorphose zu machen.
FORCES appelliert an die Kraft des Lebendigen, des Irrationalen, des Chaos, der Freude in der Gemeinschaft und der Elemente. Ein Versuch, sich die innere Kraft wieder anzueignen. Österreichische Erstaufführung.
Fr, 10. Juni, 19.30 Uhr, Kinosaal
Anita – Tänze des Lasters
(Film)Deutschland 1986, Produktion und Regie: Rosa von Praunheim, Mit Lotti Huber, Ina Blum, Mikael Honessau, Eva Maria Kurz, Rainer Kranich, u. a. Spieldauer: 85 min, DOF. Der Film ist angeregt von der Lebensgeschichte der Nackttänzerin und exzentrischsten Frau der 20er Jahre Berlins, Anita Berber. Sie nahm Drogen, war bisexuell und starb 1928 mit 29 Jahren. Die Geschichte wird aus der Perspektive einer alten Frau, die sich auf dem Berliner Kudamm auszieht, ins Irrenhaus kommt und behauptet, Anita, die berühmteste Nackttänzerin Deutschlands, zu sein…
Di, 14. Juni, 20.30 Uhr, Großer Saal
Mercedes Dassy (BE): I-CLIT
Eine neue Welle des Feminismus wurde geboren - ultra-verbunden, ultra-sexualisiert und populärer. Angesichts der ambivalenten Kraft der Popkultur, wo und wie kann man sich als junge Frau in diesem Kampf positionieren? Welche Waffen sollten verwendet werden? Dieses Tanz-Solo untersucht die verschiedenen zeitgenössischen feministischen Trends und Bewegungen und ihre Verbindung zur Popkultur. Österreichische Erstaufführung.
Mi, 15. Juni, 19.30 Uhr, Kinosaal
Louise Lecavalier: In Motion (Film)
Starring: Louise Lecavalier, France Bryère, Robert Abubo, Patrick Lamothe, Frédéric Tavernini, Marc Béland, Pierre-Mary Toussaint, Kier Knight & Angelo Barsetti; Dauer: 102 min; Sprache: Französisch mit englischen Untertiteln
Der Film erzählt die inspirierende Geschichte einer unbändigen Künstlerin, die in Zusammenarbeit mit dem Choreografen Édouard Lock den zeitgenössischen Tanz in den 1980er Jahren revolutionierte. Heute, mit 58 Jahren, genießt Lecavalier eine erfolgreiche Solokarriere auf der internationalen Bühne. Sie ist eine wahre Ikone des Tanzes, eine einzigartige Schöpferin, deren Kunst die Grenzen des menschlichen Körpers überschreitet. Spektakuläre Tanzsequenzen, Originalpartituren und exklusive Interviews werden kombiniert, um ein intimes und berührendes Porträt dieser leidenschaftlichen Künstlerin zu schaffen, die von ihrem Streben nach perfekter Bewegung angetrieben wird.
Do, 16. Juni, 19.30 Uhr Kinosaal
The Co(te)lette Film
Belgien 2010, Regie: Mike Figgis, Konzept und Choreografie: Ann Van den Broek, Tanz: Frauke Mariën, Cecilia Moisio, Judit Ruiz Onandi; Sprache: englisch; NICHT JUGENDFREI
Der Co(te)lette Film ist die Filmversion der Tanzproduktion Co(te)lette. Der britische Regisseur Mike Figgis war an Bord, um diesen kompromisslosen Film zu inszenieren, der auf einem Konzept und einer Choreographie von Ann Van den Broek basiert. In The Co(te)lette Film tanzen drei Frauen in einer eher intimen Atmosphäre, gefangen zwischen Verlangen und Erfüllung. Keine Konfrontation, Rivalität, Geschichte, Lösung oder Ende… Die belgische Kult Choreografin Ann Van den Broek wir im November beim zweiten Teil des tanz ist Festivals A new wave of feminism zum ersten Mal in Österreich eine ihrer Produktionen präsentieren.
Fr, 17. Juni und Sa, 18. Juni, 20.30 Uhr, Großer Saal
Louise Lecavalier (CA) – STATIONS
Louise Lecavalier, Weltstar im zeitgenössischen Tanz, das virtuose Wunder der Company La La La Human Steps und Tanzpartnerin von David Bowie, experimentiert weiterhin mit brillanter Technik an körperlichen Grenzüberschreitungen. Angetrieben von einem vitalen Impuls, der sie immer wieder auf die Bühne treibt, erneuert sie die urzeitliche Erfahrung namens Tanz. In vier aufeinanderfolgenden Körperzuständen: Fluidität, Kontrolle, Meditation und Besessenheit, setzt sie in ihrem neuesten Solo STATIONS ihre schwindelerregende Erforschung des Tanzes fort. Jedes noch so kleine Teilchen ihres Wesens drückt aus, was jenseits von Worten ist und erreicht so den Höhepunkt ihrer Kunst.
9. bis 18. Juni, 19.30 bis 22 Uhr, Foyer
TANZ UND FEMINISMUS (Installation)
Die Biografien von zehn Choreografinnen und ihrer prägenden Auswirkung für die zeitgenössische Choreografie, bilden die Grundlage für die Installation Tanz und Feminismus.