Tanner sieht Wehrpflicht als "Grundpfeiler"

Sie sei in Wahrheit "Basis für alles". Denn ohne Wehrpflicht gäbe es keine Grundwehrdiener, keine Kadersoldaten und keine Miliz. Der "Tag der Wehrpflicht" findet heuer zum zehnten Mal statt. Ins Leben gerufen wurde er nach der Volksbefragung im Jänner 2013.
Tanner sieht Wehrpflicht als "Grundpfeiler" des Bundesheers
Tanner verwies auf die vergangenen drei Jahre, in denen mit der Coronapandemie oder dem Angriff Russlands auf die Ukraine "wahnsinnig viel" passiert sei. Das Bundesheer habe mit zahlreichen Einsätzen im In- und Ausland viel geleistet. Von den Grundwehrdienern sei ein wesentlicher Beitrag dazu gekommen. Daher sei es besonders wichtig gewesen, das Grundentgelt für Grundwehrdiener sowie für Zivildiener deutlich zu erhöhen, um diese wichtige Arbeit entsprechend zu honorieren.
Ministerin Tanner zeigte sich stolz über die Budgeterhöhung
Stolz zeigte sich Tanner über die erreichte Budgeterhöhung, die gemeinsam über die Parteigrenzen hinweg beschlossen wurde. Die ÖVP-Ministerin dankte den anwesenden Wehrsprechern der anderen Parteien. Mit der "Mission Vorwärts" werde bis 2032 ein modernes Heer gestaltet, das seine verfassungsrechtlichen Aufgaben erfüllen könne.
Außer Streit stehe, "dass mehr geübt werden muss"
Außer Streit stehe auch, "dass mehr geübt werden muss", so Tanner. Daher habe sie für das kommende Jahr eine Großübung "Schutzschild 2024" angeordnet. Ziel sei, die militärischen Kernfähigkeiten zu festigen und die Einsatzbereitschaft zu evaluieren. Die Übung werde in drei Bundesländern, nämlich Niederösterreich, Steiermark und Kärnten, über die Bühne gehen.
Striedinger sieht Budgetentwicklung als außergewöhnlich
Generalstabschef Rudolf Striedinger bezeichnete die Budgetentwicklung für das Bundesheer als etwas Außergewöhnliches. Das Wichtigste dabei sei die Zehn-Jahres-Perspektive, die man durch das Landesverteidigungsfinanzierungsgesetz erhalten habe: "Sie gibt uns eine Planungssicherheit." In den kommenden zehn Jahren werde man über 16 Mrd. zur Verfügung haben. "Unsere Aufgabe ist es, das Geld korrekt einzusetzen", so Striedinger.
Wehrsprecher sprachen über Einführung verpflichtender Übungen
Die Wehrsprecher diskutierten dann unter anderem über die Wiedereinführung von verpflichtenden Übungen. Friedrich Ofenauer und David Stögmüller von den Koalitionsparteien ÖVP und Grüne können dem nicht viel abgewinnen und reden stattdessen einer "freiwilligen Selbstverpflichtung" das Wort, etwa mit Motivationsanreizen wie Prämien oder dadurch, dass man ein attraktiver Dienstgeber werde. Und auch die Wehrsprecher von SPÖ und NEOS, Robert Laimer und Douglas Hoyos, wollen auf Freiwilligkeit setzen. Das Freiwilligensystem sei ein gutes, wenngleich es derzeit nicht funktioniert, so Hoyos. Beim Anreizsystem brauche es Verbesserungen. Einzig Volker Reifenberger (FPÖ) sprach sich dezidiert zu einer Rückkehr zum Modell 6 plus 2 Monate aus.
volksbefragung zur allgemeinen Wherpflicht fand 2013 statt
Die Volksbefragung zur allgemeinen Wehrpflicht fand am 20. Jänner 2013 statt. Damals sprachen sich 59,7 Prozent der Befragten für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht aus. Die Beteiligung an der Volksbefragung lag bei 52,4 Prozent. Der "Tag der Wehrpflicht" wurde von der Plattform "Wehrhaftes Österreich" im Jahr 2014 ins Leben gerufen und findet heuer zum zehnten Mal statt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind seit 2013 rund 170.000 Grundwehrdiener zur Wehrpflicht beim Bundesheer eingerückt.
(APA/Red)