Nach Auskunft des Umweltministeriums in Mainz gelangte zunächst keine Schwefelsäure in den Fluss. Wegen des Hochwassers und der starken Strömung gestaltete sich der Einsatz von Polizei und Feuerwehr teils schwierig.
Das 110 Meter lange Tankmotorschiff lag auf der Backbordseite im Rhein, große Teile des Steuerhauses, der Wohnung und der Laderäume waren versunken. Die Einsatzkräfte vermuteten, dass sich zumindest ein Bootsmann noch im Schiff befinden könnte. Unter anderem suchten Boote und ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera nach den Vermissten. Ihre verletzten Kollegen wurden im Krankenhaus versorgt, es ging ihnen laut Polizei “den Umständen entsprechend gut”.
Wieso der mit rund 2.400 Tonnen Schwefelsäure beladene Frachter verunglückte, war zunächst völlig unklar. Der Rhein blieb zunächst für die Schifffahrt gesperrt. Das deutsche Schiff hatte seine Fahrt bei der BASF in Ludwigshafen begonnen und war rheinabwärts ins belgische Antwerpen unterwegs. Unter den vier Besatzungsmitgliedern seien drei Deutsche und ein Tscheche, sagte Jörg Hitzelberger vom Wasserschutzpolizeiamt Rheinland-Pfalz in Mainz.
Schwefelsäure zählt zu den aggressivsten Säuren und ist einer der wichtigsten Grundstoffe für die chemische Industrie. Sollte das Schiff auseinanderbrechen, wird es nach Auskunft des Chemikers Martin Keller von der deutschen Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz problematisch. Denn wenn die gesamte Ladung auf einmal austrete, würde sich das Wasser sehr schnell und sehr stark erhitzen. “Das könnte dazu führen, dass der Rhein an dieser Stelle sogar kocht.”