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Talsohle bei Volksschulen ist erreicht

Ganz unten sind die Volksschüler-Zahlen. Aber es geht wieder aufwärts.
Ganz unten sind die Volksschüler-Zahlen. Aber es geht wieder aufwärts. ©Bilderbox
Einen neuen Tiefststand hat die Zahl der Volksschüler im vergangenen Schuljahr 2010/11 erreicht. Laut Statistik Austria besuchten lediglich 327.663 Mädchen und Buben eine Volksschule, das sind um rund 66.000 weniger als noch vor zehn Jahren (minus 16,7 Prozent seit 2000/01).

Die Statistiker sehen nach jahrelangen Rückgängen jedoch fast die Talsohle erreicht, die Zahlen werden sich demnach in den kommenden Jahren nur geringfügig ändern. Weiter verloren hat der aussterbende Schultyp Hauptschule (minus 26,9 Prozent), neue Besuchsrekorde wurden indes an den maturaführenden Schulen gemeldet.

Sinkende Geburtszahlen sorgen für leere Volksschulen

Der anhaltende Rückgang an Volksschulen ist auf die seit Mitte der 1990er Jahre sinkenden Geburtenzahlen zurückzuführen. Dass im Vergleich zum Jahr davor “nur” noch ein Minus von 1.777 Volksschulkindern (minus 0,5 Prozent) verzeichnet wurde, werten die Statistiker als Indiz dafür, dass die Talsohle gemäß den aktuellsten Bevölkerungsprognosen fast erreicht ist. Aufgrund eines Anstiegs der Lebendgeborenen seit 2001 sei in fünf bis sechs Jahren mit einer Trendumkehr “und leicht ansteigenden Kinderzahlen in Volksschulen” zu rechnen.

Die sinkende Zahl der Volksschulabgänger, aber auch die Einführung des Schulversuchs Neue Mittelschule (NMS) 2008/09 macht sich indes im starken Rückgang der Zahl von Hauptschülern bemerkbar. 192.616 Schüler verzeichnete der Schultyp mit Ablaufdatum im vergangenen Schuljahr, das ist ein Minus von knapp 71.000 bzw. fast 27 Prozent im Zehnjahresvergleich. Die NMS, die die Hauptschule bis 2018/19 flächendeckend ablösen soll, verzeichnete zuletzt 34.324 Schüler. Nur geringfügig wirkt sich ihre Einführung laut der Statistiker auf die AHS-Unterstufe aus. Die Gesamtschülerzahl stieg im Vergleich zu 2000/01 zwar um knapp fünf Prozent an (auf 112.330), ist seit 2007/08 (Höchststand 117.656) jedoch rückläufig.

Die Hauptschule stirbt

Die Besuchsquoten im Wandel der Zeit verdeutlichen den Abstieg der Hauptschule. Besuchten im Schuljahr 2000/01 noch knapp 68 Prozent der Zehnjährigen eine Hauptschule und 29,5 Prozent eine AHS-Unterstufe, ist zehn Jahre später eine deutliche Abwanderung zu bemerken: Nur noch etwa 43 Prozent der Kinder in der fünften Schulstufe gingen an eine Hauptschule, beinahe 33 Prozent an die AHS und fast 21 Prozent an die NMS.

Nach der Volksschule: Auf zur Matura!

“Besuchsrekorde” meldet Statistik Austria indes bei den maturaführenden Schulen. In der AHS-Oberstufe wurde mit 88.412 Schülern ein Zuwachs von 13,7 Prozent seit 2000/01 verzeichnet, an berufsbildenden höheren Schulen (BHS) ein Plus von 11,3 Prozent. Wie im Vorjahr sind jedoch in den ersten Klassen der Sekundarstufe II (9. Schulstufe) an den BHS, vor allem an Handelsakademien, leichte Rückgänge zu bemerken.

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