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Taliban sind mit Geduld am Ende

Ein Sprecher der afghanischen Taliban hat am Mittwoch damit gedroht, die 23 südkoreanischen Geiseln ab 11.30 Uhr MESZ umzubringen.

Bis zu diesem Zeitpunkt müsse die gleiche Anzahl an Taliban-Gefangenen freigelassen werden, forderte der Taliban-Sprecher Qari Mohammad Yousuf gegenüber Reuters.

„Wenn die Taliban bis 14.00 Uhr (11.30 Uhr MESZ) nicht frei sind, werden einige von ihnen wahrscheinlich getötet werden. Unsere Geduld nähert sich dem Ende“, sagte Qari. Die Taliban hätten von koreanischen Vermittlern die Zusicherung erhalten, dass Kabul die Gefangenen nach und nach freilassen werde, und die Taliban dasselbe in Bezug auf die gefangenen Südkoreaner tun werde. „Wir haben acht Namen von Taliban genannt und sie hätten gestern bis 19.00 Uhr (16.30 Uhr MESZ) freigelassen werden, aber nichts ist passiert. Die Koreaner sollten nun Druck auf Kabul ausüben, weil das Risiko besteht, dass den Geiseln in jedem Augenblick etwas passiert,“ betonte der Sprecher.

Koreanische Unterhändler bemühen sich seit Tagen um eine Freilassung der 18 Frauen und fünf Männer, die als christliche Missionare und Entwicklungshelfer in Afghanistan tätig waren und am Donnerstag in der Provinz Ghazni entführt worden waren. Die Taliban hatten zunächst den Abzug der 200 südkoreanischen Soldaten aus Afghanistan gefordert, der jedoch ohnehin mit Ende des Jahres erfolgen soll. Danach forderten sie die Freilassung der gleichen Zahl an Taliban-Gefangenen durch die afghanische Regierung im Gegenzug für die 23 Südkoreaner.

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