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Taliban setzten neue Frist in afghanischer Geiselkrise

Afghanistan - In dem Geiseldrama um die in Afghanistan verschleppte Gruppe von Südkoreanern haben die Taliban der Kabuler Regierung ein neues Ultimatum gestellt.

Wenn die afghanische Regierung nicht auf die Forderung eingehe, gefangene Taliban-Kämpfer freizulassen, werde am Mittwoch nach 12.00 Uhr (09.30 MESZ) mindestens ein weiterer Entführter getötet, sagte Taliban-Sprecher Qari Yousuf Ahmadi. „Es könnte ein Mann oder eine Frau sein (…) Es könnte einer sein. Es könnten zwei, vier sein. Es könnten alle sein“, sagte er. Am Dienstagmorgen hatte die afghanische Polizei westlich der Stadt Ghazni die Leiche eines Südkoreaners gefunden. Der 29-Jährige war die zweite getötete von insgesamt 23 südkoreanischen Geiseln, Mitgliedern einer christlichen Freikirche, die sich in der Gewalt der Taliban befinden.

Die südkoreanische Regierung bestätigte den Mord an einer zweiten Geisel. „Die Regierung macht deutlich, dass sie keine weiteren Handlungen zum Schaden unschuldiger Koreaner dulden und die Täter dafür zur Verantwortung ziehen wird“, hieß es am Dienstag in einer Erklärung des Präsidialamts in Seoul. Die Taliban, deren fundamentalistisches Regime 2001 durch eine US-geführte Militärinvasion gestürzt wurde, haben ihre Angriffe gegen die ausländischen Truppen im Land seit Wochen verstärkt und zum „Heiligen Krieg“ gegen die Fremden und die pro-westliche Regierung des Präsidenten Hamid Karzai aufgerufen.

Bei einem Autobombenanschlag in der Nähe eines Stützpunkts von US-Truppen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind unterdessen am Dienstag ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden. Ein Polizeisprecher teilte mit, unter den Verletzten seien drei US-Soldaten. Der Tote sei ein afghanischer Lastwagenfahrer. Der Anschlag habe sich beim Camp Phoenix ereignet, einem von US-Truppen geführten Ausbildungslager für afghanische Soldaten und Sicherheitskräfte. Die Internationale Schutztruppe ISAF bestätigte ihrerseits eine Explosion auf der Straße nach Jalalabad, sprach aber von sieben verletzten afghanischen Zivilisten.

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