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Taliban ruft zum Heiligen Krieg auf

Der untergetauchte Chef der entmachteten Taliban in Afghanistan, Mullah Muhammad Omar, hat nach einem Bericht seine Landsleute zum Heiligen Krieg gegen die USA aufgerufen.

Die in Pakistan ansässige Nachrichtenagentur AIP zitierte am Montag (heute) aus einer Erklärung, die von dem obersten Taliban-Chef stammen soll und auch mehreren Zeitungen in Peshawar im Nordwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan zuging. „Die Afghanen sollten sich von Amerika, den Kreuzrittern und ihren Verbündeten sofort lossagen und den Heiligen Krieg beginnen“, hieß es in der Erklärung.

Wer in „Ministerien und Büros“ arbeite, solle seinen Posten verlassen, um den „Unterschied zwischen Moslems und Kreuzrittern“ klarzumachen, hieß es in dem Appell unter Berufung auf ein im vergangenen Jahr erlassenes religiöses Rechtsgutachten („Fatwa“). Omar ist seit dem Sturz der Taliban 2001 auf der Flucht. Die US-amerikanischen Stützpunkte in Afghanistan sind nahezu täglich Ziel von Raketenangriffen. Die mit US-Hilfe eingesetzte Regierung des Präsidenten Hamid Karzai, dessen Leibgarde von den USA gestellt wird, kontrolliert lediglich die Hauptstadt Kabul. Der afghanische Milizführer und Ex-Ministerpräsident Gulbuddin Hekmatyar hat ein Bündnis mit den Resten des früheren Taliban-Regimes geschlossen. Auch Hekmatyars fundamentalistische „Hezb-i-Islami“ hatte zum Heiligen Krieg gegen alle ausländischen Militärs in Afghanistan aufgerufen.

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