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Taliban-Angriff auf Grenzposten in Pakistan: Tote

Im Nordwesten Pakistans sind bei Kämpfen zwischen pakistanischen und afghanischen Taliban-Kämpfern und pakistanischen Sicherheitskräften 58 Menschen getötet worden.

Wie die pakistanische Polizei mitteilte, griffen zwischen 200 und 300 Aufständische am Mittwoch einen Grenzposten im Bezirk Upper Dir an. Sie hätten zur Tarnung Uniformen der Armee getragen. Mindestens 23 Sicherheitskräfte kamen laut den Angaben ums Leben, drei wurden verletzt. Polizeisprecher Nazir Khan sagte am Donnerstag, unter den Getöteten seien auch mindestens vier Mitglieder einer Familie, darunter Frauen und Kinder, sowie ein Geistlicher einer nahen Moschee. Diese Menschen starben nach Polizeiangaben durch den Beschuss mit Mörsergranaten.

Die Taliban hätten zudem einen afghanischen Lastwagenfahrer getötet und dessen Fahrzeug übernommen, um Leichen ihrer Mitkämpfer abzutransportieren, sagte Khan. Die Kämpfe in einem Dorf in der Region Dir hätten 24 Stunden gedauert, teilte ein Regierungsvertreter am Donnerstag mit. Die pakistanischen Sicherheitskräfte konnten erst Donnerstag zu Mittag (Ortszeit) die Angreifer vertreiben, nachdem Armeehelikopter in das Kampfgeschehen eingegriffen hatten, wie der Polizeisprecher weiter sagte.

Taliban-Angriff: Drei Dörfer eingenommen

Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte, die Extremisten seien aus der benachbarten afghanischen Provinz Kunar über die Grenze gekommen. Sie hätten vorübergehend drei Dörfer eingenommen.

Die pakistanischen Taliban bekannten sich zum Angriff auf den Grenzposten. Ein Sprecher der Taliban in der Region Malakand namens Omar Hassan Alharabi behauptete, mehr als 50 Angehörige der Sicherheitskräfte seien getötet und 15 weitere gefangen genommen worden. Die Taliban geben stets die Zahl der getöteten Gegner sehr hoch und die eigenen Verluste sehr tief an. Die radikalislamischen Taliban sind ebenso wie Kämpfer der Terrororganisation Al-Kaida im Bezirk Upper Dir und den angrenzenden Stammesgebieten auf beiden Seiten der Grenze aktiv.

Hunderte pakistanische Taliban-Kämpfer waren 2009 bei einer Armeeoffensive in Malakand nach Afghanistan geflohen. Zu Malakand gehören unter anderem Dir und das Swat-Tal.

Am vergangenen Sonntag waren im Nordwesten Pakistans bei einem Selbstmordattentat auf einen Markt mindestens acht Menschen getötet worden. Seit der Tötung von Osama bin Laden haben die mit dessen Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündeten Taliban ihre Angriffe auf Ziele in Pakistan verstärkt. Bin Laden war Anfang Mai von US-Spezialkräften in einer pakistanischen Garnisonsstadt getötet worden.

NATO: Ranghohes Mitglied der Al-Kaida festgenommen

In Nordafghanistan wurde unterdessen nach Angaben der NATO ein ranghohes Mitglied der Al-Kaida festgenommen. Die NATO erklärte am Donnerstag, der Mann habe Kontakte zu Osama bin Laden gehabt. Zuletzt habe er in Pakistan gelebt. Der Mann wurde den Angaben zufolge am Mittwoch in Nahri Schahi in der afghanischen Provinz Balch von NATO-Soldaten festgenommen. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. (APA)

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