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Taiwan: Neuauszählung der Stimmen

Die drei größten taiwanesischen Parteien haben sich am Montag gemeinsam für eine Neuauszählung der umstrittenen Präsidentschaftswahl ausgesprochen.

Bei der Wahl hatte Amtsinhaber Chen Shui-bian mit hauchdünnem Vorsprung vor seinem Rivalen Lien Chan gewonnen.

Zudem einigten sich die Parteien darauf, den mysteriösen Anschlag auf den Präsidenten einen Tag vor der Wahl von einer internationalen Expertengruppe untersuchen zu lassen.

Inszeniertes Attentat?

Die Opposition unterstellt Chen, das Attentat womöglich inszeniert zu haben, um sich in letzter Minute die Sympathie des Volkes zu sichern. Chen war von einer Kugel im Magen verletzt worden, als er in einem Cabriolet durch eine jubelnde Menschenmenge in der südlichen Stadt Tainan fuhr. Die Polizei hat bisher niemanden verhaftet und nach eigenen Angaben keine heiße Spur. Die weiteren Ermittlungen werden von amerikanischen Gerichtsmedizinern unterstützt, die sich unter anderem mit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy beschäftigt haben.

Untersuchungsausschuss

Bei dem Treffen am Montag einigten sich die Parteien zudem auf die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Er soll Vorwürfe von Polizisten und Soldaten nachgehen, sie seien von der Regierung an der Wahl gehindert worden, weil sie nach dem Anschlag ihre Posten nicht hätten verlassen dürfen.

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