Tag des Grauens in Galtür jährt sich zum zehnten Mal
31 Menschen – sechs Einheimische und 25 Urlauber – waren damals unter den Schneemassen gestorben. 22 Verschüttete wurden lebend geborgen. Nur einen Tag später schlug der Weiße Tod” im Nachbarort Valzur erneut zu. Dabei kamen weitere sieben Menschen ums Leben. Zu den Feiern werden viele Angehörige der Verunglückten nach Galtür kommen, um gemeinsam der Katastrophe zu gedenken. Die Gemeinde blieb mit allen Angehörigen in Kontakt. Zum Teil seien dadurch und durch die gemeinsame Trauerarbeit Freundschaften aufgebaut worden. Die Gedenkstätte befindet sich im Bereich des Alpinariums” – ein multifunktionelles Gebäude, das infolge des Lawinenunglückes entstanden ist und ein Informations- und Dokumentationszentrum beherbergt.
23. Februar 1999, 16 Uhr
Die Katastrophe hatte am 23. Februar 1999 am späten Nachmittag ihren Anfang genommen. Nach lange anhaltenden Schneefällen und seit Tagen gesperrten Zufahrtsstraßen löste sich gegen 16 Uhr vom Grieskogel aus über 2700 Metern Höhe eine Lawine und donnerte auf einer Breite von 400 Metern ins Tal. Die gigantischen Schneemassen rissen elf Häuser zum Teil mit sich und kamen erst mitten in Galtür zum Stillstand. Die Lawine hinterließ eine Spur der Verwüstung. Einwohner und Urlauber waren stundenlang auf sich selbst angewiesen. Neun Tote wurden bis zum nächsten Tag von ihnen geborgen. Wegen Schlechtwetters war der Ort erst am darauffolgenden Morgen – 14 Stunden nach dem Unglück – aus der Luft erreichbar. Zusätzliche Rettungskräfte, Lawinenhunde und Medikamente wurden nach Galtür geflogen, Verletzte konnten in die Krankenhäuser gebracht werden.
7 Tote im Nachbarort
Am Nachmittag des 24. Februar wurde dann der zu Ischgl gehörende Weiler Valzur von einer Lawine überrascht. In der größten Luftbrücke in der Geschichte Österreichs wurden unter ausländischer Mithilfe fast 18.000 Personen aus dem Tal geflogen. Viele Tote konnten erst Tage nach dem Unglück aus den betonharten Schneemassen geborgen werden.