Tag der Toten: Hunderte "Catrinas" ziehen durch Mexiko-Stadt

Mit kunstvollem Totenkopf-Make-up, eleganten Kleidern und bunten Kopfbedeckungen flanierten sie vom Unabhängigkeitsdenkmal bis zum zentralen Zócalo.
Symbolik und Tradition
Die Figur der Skelettfrau "Catrina" basiert auf einer Illustration des Kupferstechers José Guadalupe Posada. Später erlangte sie durch den Wandmaler Diego Rivera (1886-1957), der mit der Künstlerin Frida Kahlo verheiratet war, mit seinem Werk "Sonntagsträumerei in der Alameda" große Bekanntheit.

Am 1. und 2. November, anlässlich des Día de los Muertos, ehren die Mexikaner ihre verstorbenen Angehörigen. Zu diesem Anlass richten sie traditionell Altäre in ihren Häusern ein und besuchen die Gräber der Verstorbenen. Im Jahr 2008 wurde dieser Brauch von der UNESCO in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Veränderungen und Einflüsse
In den letzten Jahren hat sich die Tradition jedoch gewandelt. Während der Día de los Muertos ursprünglich im Familienkreis gefeiert wurde, finden inzwischen immer mehr öffentliche Feiern statt. Der Umzug der "Catrinas" wird beispielsweise erst seit elf Jahren organisiert. Laut der Zeitung "Milenio" soll damit, angesichts der wachsenden Popularität von Halloween, die mexikanische Tradition gestärkt werden.
Dabei orientiert sich die Realität manchmal an der Fiktion: Die große Parade zum Día de los Muertos, die am kommenden Samstag stattfinden wird, hat ihren Ursprung in einer Szene aus dem James-Bond-Film "Spectre" (2015). In diesem Film gehen Hauptdarsteller Daniel Craig und eine Begleiterin in Kostümen mitten durch eine Parade zum Día de los Muertos in Mexiko-Stadt. Bis zu diesem Zeitpunkt existierte ein solcher Umzug jedoch überhaupt nicht.
(APA/dpa)