“Das Nichtstun nagt, genauso wie das Nicht-für-sich-selbst-sorgen-Können, am eigenen Selbstbewusstsein – ein Gefühl, das arbeitslose Menschen nur zu gut kennen. Einer eigenen Arbeit nachzugehen bedeutet nicht nur Wertschätzung und Anerkennung von anderen, sondern auch Respekt vor sich selbst zu haben,” so Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich.
Tag der Arbeitslosen am 30. April
In Österreich waren im Februar 2014 356.745 Personen arbeitslos. Besonders ausgrenzungsgefährdete Gruppen sind Migranten, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende – davon circa 90 Prozent Frauen – und Menschen mit Behinderung.
“Für die Betroffenen steigt das Armutsrisiko. Für die Gesellschaft entstehen volkswirtschaftliche und soziale Folgekosten. Neben dem menschlichen Leid gehen uns auch wertvolle Potenziale verloren”, warnt die Arbeitsmarktreferentin der Volkshilfe Österreich Marina Einböck.
Mehr Chancengleichheit am Arbeitsplatz
Arbeitslosigkeit bedeutet gesellschaftliche Ausgrenzung”, ist Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger überzeugt. “Der Volkshilfe Sozialbarometer zeigt, wie wichtig den Österreichern mehr Chancengleichheit am Arbeitsmarkt ist. Arbeit ist eine Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.”
Die höchste Zustimmung beim Volkshilfe Sozialbarometer erhielten jene beiden abgefragten Maßnahmen, die auf den Erhalt beziehungsweise die Schaffung von Beschäftigung abzielen. So stimmen rund acht von zehn Befragten (81%) sehr oder ziemlich zu, dass für Menschen mit diversen Einschränkungen (beispielsweise gesundheitliche Beeinträchtigungen) dauerhafte, adäquat bezahlte Arbeitsplätze in Beschäftigungsprojekten geschaffen werden sollten. Fast ebenso viele ÖsterreicherInnen (79%) unterstützten den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und flexible Modelle der Elternkarenzen, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten.