Apotheker warnen vor der Abgabe rezeptfreier Medikamente auch in Supermärkten, wie dies die deutsche Drogeriemarktkette dm in Österreich plant. Der Verkauf von Arzneimitteln ohne geschultes Fachpersonal würde die Gefahr zusätzlicher Erkrankungen erhöhen, sagte der Präsident der österreichischen Apothekerkammer, Herbert Cabana, am Montag Abend in Wien.
Damit würden auch die Kosten für das Gesundheitssystem steigen. Selbst unter kontrollierten Klinikbedingungen würden in den USA jedes Jahr 100.000 Menschen an den Folgen von Medikamenten-Nebenwirkungen sterben. Damit seien solche Nebenwirkungen die fünfthäufigste Todesursache in den USA, gleichauf mit Aids und Selbstmord. Unter liberaleren Bedingungen – etwa bei freier Medikamentenabgabe – wäre diese Zahl etwa sechs Mal so hoch, schätzt Prof. Eckhard Beubler, Pharmakologe an der Universität Graz. Vergleichszahlen für Österreich liegen nicht vor.