Assad hatte in der vom Fernsehen in Syrien übertragenen Ansprache die anhaltenden Proteste im Land als eine “Verschwörung” des Auslands bezeichnet. Bevor diese “Welle” nicht vorüber sei, könnten keine Reformen eingeleitet werden.
Die Unruhen hatten am 15. März in der Stadt Daraa im äußersten Süden des Landes begonnen. Nachdem es dort zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen war, griffen die Proteste auch auf andere Städte über. Nach Angaben der Opposition wurden allein in Daraa bis zu hundert Menschen getötet.
Syrien: Enttäuschung nach al-Assad-Rede
“Für uns ist klar, dass da nicht viel Substanz drin steckte”, sagte Toner, am Mittwoch in Washington. Bashar mache es sich viel zu leicht, wenn er hinter den Demonstrationen eine ausländische Verschwörung sehe. Stattdessen sollte er “auf bedeutsamen Weise auf den Ruf nach Reformen antworten”, sagte der Sprecher.
Das syrische Volk dürfte von der Rede wohl enttäuscht sein. Auch aus Berlin kam Kritik an der Haltung des syrischen Staatschefs. Die Rede des syrischen Präsidenten sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Die deutsche Bundesregierung ermahnte die syrische Führung, die Anwendung von Gewalt zu vermeiden.
Stabilität brauche Reformen. Assad hatte sich mit seiner Rede am Dienstag vor dem Parlament erstmals seit Beginn der Proteste vor zwei Wochen in der Öffentlichkeit gezeigt. Am Dienstag waren landesweit mehr als eine Million Anhänger des Regimes auf die Straßen in Syrien gegangen. (APA)