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Syrien: Dänischer Botschafter gegangen

Nach teils gewalttätigen Protesten gegen die Mohammed-Karikaturen in Syrien hat der dänische Botschafter die syrische Hauptstadt Damaskus vorübergehend verlassen.

Die syrischen Behörden hätten den offiziellen Schutz für die dänischen Diplomaten auf ein „inakzeptabel“ niedriges Niveau gesenkt, begründete das Außenministerium in Kopenhagen den Schritt am späten Freitagabend.

Die konsularischen Interessen Dänemarks in Syrien würden bis auf weiteres vom deutschen Botschafter wahrgenommen. Am vergangenen Samstag hatten wütende Demonstranten die dänische Botschaft in Damaskus angegriffen und mit Brandsätzen beworfen. Die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ hatte als erstes die umstrittenen Mohammed- Karikaturen veröffentlicht.

Der deutsche Außenminister Steinmeier und sein türkischer Kollege Abdullah Gül haben sich indessen besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und der islamischen Welt geäußert. In einem gemeinsamen Appell in den Samstagausgaben der „Bild“-Zeitung und der türkischen Zeitung „Hürriyet“ riefen sie Christen und Moslems zu wechselseitigem Respekt und Toleranz auf.

„Mit großer Sorge sehen wir nun aber, dass sich der Graben zwischen dem ’Westen’ und der islamischen Welt immer weiter zu öffnen scheint. Manche sehen gar einen ’Konflikt der Zivilisationen’ heraufziehen. Diese Situation beruhigt uns zutiefst. Denn bei einem solchen Konflikt gäbe es keine Gewinner“, heißt es laut einer Vorausmeldung der „Bild“-Zeitung in dem Appell. Beide Minister bekundeten demnach ihre Entschlossenheit, dieser Entwicklung gemeinsam entgegenzutreten.

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