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Syrien baut angeblich geheime Atomanlage

Die syrische Regierung baut einem Magazinbericht zufolge eine geheime unterirdische Atomanlage. Sie sei zur Entwicklung von Kernwaffen geeignet und entstehe nahe dem Ort Kusair in einer unzugänglichen Bergregion, berichtete "Der Spiegel" im Voraus.

Das Magazin berief sich auf Dokumente, Satellitenaufnahmen und abgehörte Gespräche, die ihm aus Geheimdienstkreisen zugänglich gemacht worden seien.

Westliche Experten vermuten dem Bericht zufolge, dass es sich bei dem Projekt mit dem Codenamen “Zamzam” um einen Reaktor oder eine Anreicherungsanlage handeln könnte. An dem Bau seien Experten aus dem Iran und Nordkorea beteiligt. Bewacht werde die Anlage von der libanesischen Hisbollah-Miliz.

8.000 Brennstäbe überführt

Die syrische Regierung habe 8.000 Brennstäbe aus einem früheren Atomprojekt in die neue Anlage überführen lassen, hieß es weiter. Israel hatte 2007 den “Al-Kibar”-Atomkomplex in der syrischen Wüste bei einem Luftangriff zerstört.

2.100 Menschen zu Tode gefoltert

Indes berichteten Menschenrechtler, dass das syrische Regime im vergangenen Jahr in seinen Gefängnissen mehr als 2.100 Menschen zu Tode gefoltert hat. Unter den Opfern seien auch 27 Kinder und elf Frauen gewesen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag. Die Namen der Toten seien bekannt. Der blutigste Monat sei der Juni 2014 mit fast 300 Folteropfern gewesen.

Demnach übergab das Regime einige Leichen den Angehörigen der Toten. In anderen Fällen seien Verwandte gezwungen worden, eine Erklärung zu unterzeichnen, Rebellen hätten die Opfer getötet. Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte sitzt in England und stützt sich bei ihren Informationen auf ein Netz von Informanten in Syrien.

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