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Syrien: 200 Kurden freigelassen

Die syrische Führung hat nach Angaben einer kurdischen Partei 200 Kurden freigelassen, die nach gewaltsamen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften im März festgenommen worden waren.

Faisal Yussif, ein Mitglied des Politbüros der Kurdischen Demokratischen Partei, sagte am Freitag, nach der Freilassung der Gefangenen befänden sich immer noch rund 500 Kurden in Haft. Darunter seien viele Medizinstudenten aus Hama im Nordwesten Syriens. Yussif rief die Regierung von Präsident Bashar Assad zur Freilassung aller Gefangenen auf.

Der Menschenrechtsaktivist Anwar al Buni bestätigte die Informationen der kurdischen Partei. Er berichtete, auch ein vor 13 Tagen festgenommenes Mitglied der Kommunistischen Partei Syriens sei inzwischen freigelassen worden. Der Aufstand der Kurden im März, bei dem nach halboffiziellen Angaben 25 – nach anderen mehr als 70 – Menschen getötet worden waren, hatte nach einer Schlägerei zwischen arabischen und kurdischen Fußballfans in der Stadt Kamishli begonnen und auf mehrere Städte übergegriffen. Menschenrechtsgruppen hatten damals den unangemessenen Gebrauch von Gewalt durch die syrischen Sicherheitskräfte angeprangert.

Wegen der Kooperation der irakischen Kurdenführer Massud Barzani und Jalal Talabani mit den USA war es in Syrien vermehrt zu Feindseligkeiten gegen die Kurden gekommen. Kurdische Geschäfte wurden überfallen und geplündert. Die Kurden stellen nach syrischen Angaben etwa 1,5 der 18,5 Millionen Einwohner der Landes.

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