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Suu Kyi - Furchtlose Ikone des Widerstands gegen Burmas Militärgewalt

Volksheldin Suu Kyi steht vor Wahlsieg in Burma.
Volksheldin Suu Kyi steht vor Wahlsieg in Burma. ©EPA
Sie hat Generationen von Freiheitskämpfern in ihrer Heimat und in aller Welt inspiriert. Burmas (Myanmar) berühmtestes Dissidentin Aung San Suu Kyi ist nie von ihren Prinzipien abgerückt: Freiheit, Demokratie, Selbstbestimmung. Dafür nahm sie 15 Jahre Isolation unter Hausarrest in Kauf und die Trennung von ihren Kindern und ihrem sterbenden Ehemann.

Die Unbeugsamkeit hat sich ausgezahlt: heute gestaltet die 66-Jährige als Schlüsselfigur die Zukunft ihrer Heimat. “Nicht die Macht, sondern die Angst macht korrupt,” schrieb Suu Kyi 1990 in ihrem berühmtesten Essay. “Angst, die Macht zu verlieren, macht die Machthaber korrupt und Angst vor den Geißeln der Macht korrumpiert die Opfer.”

Suu Kyi ist die Tochter des 1947 ermordeten Unabhängigkeitshelden General Aung San. Sie war 1988 nach Studien in Indien und Großbritannien, einem Einsatz bei den Vereinten Nationen in New York und jahrelangem Auslandsaufenthalt zu ihrer sterbenden Mutter nach Burma zurückgekehrt. Sie geriet mitten in den Studentenaufstand gegen die Misswirtschaft der seit 1962 regierenden Generäle. Bei einer Massenkundgebung rief sie vor Hunderttausenden in Rangun: “Als Tochter meines Vaters kann ich bei allem, was hier vorgeht, nicht unbeteiligt bleiben. Diese nationale Krise könnte man auch unseren zweiten Unabhängigkeitskampf nennen.”

Suu Kyi, eine Volksheldin

Eine Volksheldin war geboren. Suu Kyi gründete die Partei Nationalliga für Demokratie (NLD). Die Generäle sperrten sie wenig später ein. In ihrer Verblendung über das eigene Potenzial ließen sie 1990 Wahlen zu. Als die NLD aber haushoch gewann, ignorierten sie das Ergebnis. Suu Kyi blieb unter Hausarrest. 1991 bekam sie den Friedensnobelpreis für ihren gewaltlosen Widerstand gegen das Regime.

Jahrelang von Familie abgeschottet

Ihren Mann Michael Aris sah Suu Kyi zuletzt 1995, vier Jahre vor seinem Tod. Die Generäle verweigerten dem Krebskranken die Einreise nach Burma. Suu Kyi fuhr nicht zu ihm nach Großbritannien, weil sie wusste, dass sie nie wieder in die Heimat zurückgelassen worden wäre. Auch ihre Söhne Alexander und Kim sah sie jahrelang nicht.

Suu Kyi kam mehrfach frei, wurde aber unter fadenscheinigen Gründen immer wieder eingesperrt. Erst nach den Wahlen, die die Militärjunta im November 2010 orchestrierte, kam sie frei. Die NLD hatte den Wahlgang wegen unannehmbarer Auflagen boykottiert. Trotzdem ergriff Suu Kyi wenige Monate später die Hand der Versöhnung, die ihr Ex-General Thein Sein als Präsident entgegen streckte. Sie willigte ein, bei den Nachwahlen für das Parlament zu kandidieren. Die NLD bleibt zwar als Oppositionspartei eine verschwindende Minderheit. “Aber in diesem Zeitalter kann selbst eine einzige Stimme in aller Welt laut und deutlich gehört werden”, meinte sie zuversichtlich.

APA

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