Am 16. Juni wurde der Frau das falsche Bein amputiert, wie die Grazer “Kleine Zeitung” berichtete. Die Patientin litt an einer Gefäßerkrankung, die eines ihrer Beine stark in Mitleidenschaft gezogen hatte. Die Mediziner hätten unmittelbar nach dem Eingriff festgestellt, dass aus Versehen das gesunde Bein der Frau unterhalb der Hüfte abgenommen wurde. Wenige Tage später mussten die Ärzte ein weiteres Mal operieren und diesmal das tatsächlich kranke Bein abnehmen.
In der Erklärung von ärztlicher Direktion, Pflegedirektion und Verwaltungsdirektion hieß es, dass “aus jetziger Sicht” trotz bestehender Qualitätsstandards menschliches Versagen ebenso dafür verantwortlich zu sein scheine wie der Ausfall nacheinander geschalteter Sicherheitsmechanismen.
Ein externes Risiko- und Qualitätssicherungsunternehmen sei beauftragt worden, alle Vorgänge um den Ablauf der Operation zu hinterfragen. Darauf aufbauend sollen die bestehenden Qualitäts- und Sicherungsstandards “neu überarbeitet und weiter verbessert werden”. Die betroffene Patientin als auch die Angehörigen seien unverzüglich über den Vorfall informiert und notwendige Maßnahmen eingeleitet worden.
Bei der Staatsanwalt bestätigte man am Freitag den Erhalt der Sachverhaltsdarstellung. Jetzt müssten die Ergebnisse der Ermittlungen des Landeskriminalamtes abgewartet werden, hieß es. Ermittelt werde wegen des “Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen”.