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Supermarktkette Merkur wird zu "Billa Plus"

So wird der neue "Billa Plus" aussehen.
So wird der neue "Billa Plus" aussehen. ©APA/REWE GROUP/ROBERT HARSON
Die Supermarktkette Merkur wird in Zukunft zu "Billa Plus" umbenannt. Die Zusammenführung spart Rewe einen zweistelligen Millionenbetrag, kostet aber auch 200 Jobs.

Die Supermarktkette Merkur wird beginnend mit April von der heimischen Handelslandschaft verschwinden und künftig unter dem Namen Billa Plus firmieren. Doppelgleisigkeiten zwischen Billa und Merkur sorgen für hohe Kosten, die Zusammenführung spare dem Rewe-Konzern einen zweistelligen Millionenbetrag, sagte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti. Weder an der Filial- noch an der Mitarbeiterzahl werde gerüttelt. "Wir verheiraten das Beste aus beiden Welten", so der Manager.

Merkur unter neuem Namen

Die Zusammenführung der beiden Supermarktlinien hat im vergangenen Jahr rund 200 Jobs in der Zentrale in Wiener Neudorf gekostet. Dafür gab es einen Sozialplan. Weitere Arbeitsplätze sollen dort nicht mehr abgebaut werden. Was dort eingespart wurde, soll in die Märkte fließen. In den nächsten Jahren sollen 100 neue Filialen aufmachen. Zunächst muss aber der Name Merkur von sämtlichen Logos, Außenfassaden, Sackerln sowie der Arbeitskleidung verschwinden und in Billa Plus umgebrandet werden. Einen Zeitplan gebe es zwar, den wolle man aber nicht kommunizieren, sagte Haraszti. Start ist jedenfalls April.

Ausgebaut werden soll etwa das Bio-Sortiment. Eine neue Marke "Billa Bio" startet mit rund 130 Produkten. Die Biomarke Ja!Natürlich bleibt erhalten, ebenso Billa Corso. Bis 2024 will Rewe im Supermarktbereich wieder die Nummer 1 in Österreich sein. Im Coronajahr 2020 hat Spar den deutschen Handelskonzern, der in Österreich mit Adeg, Billa, Bipa, Merkur und Penny vertreten ist, überholt. "Mir bereiten unzufriedene Kunden mehr Kopfzerbrechen als Marktanteile", so Haraszti.

Aktionen sollen transparenter werden

In der Vergangenheit seien die Aktionen immer undurchsichtiger geworden, räumte der Manager ein. 1+1 gratis, minus 25 Prozent auf vier Lieblingsprodukte und diverse Rabattpickerln machen den Lebensmitteleinkauf in Österreich zur ständigen Schnäppchenjagd. Die Aktionspolitik soll einfacher, klarer und kundenfreundlicher werden, die Eigenmarken attraktiver, so das Ziel. So wird es künftig zum Beispiel nicht mehr Milch oder Reis unter der Billa- und der Merkur-Eigenmarke geben.

Das Coronajahr lief für Rewe sehr gut. "Es ist kein Geheimnis, dass wir profitiert haben", sagte Haraszti. Rewe Österreich sei beim Umsatz um 6 Prozent gewachsen. Mehr Umsatz hieße aber nicht mehr Ertrag, räumte der Rewe-Manager ein. Investitionen in Sicherheit, Hygiene und Prämien hätten auch hohe Kosten verursacht.

Merkur wurde 1969 gegründet und kam mit rund 10.000 Mitarbeitern auf einen Marktanteil von etwa 8,8 Prozent. Die Supermarktkette Billa zählt 1.100 Filialen und rund 20.000 Beschäftigte.

(APA/red)

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