Am Landesgericht Wiener Neustadt hat am Mittwoch der Prozess um einen Supermarkt-Überfall mit kurzzeitiger Geiselnahme in Günselsdorf (Bezirk Baden) begonnen. Fünf litauische Staatsbürger im Alter von 23 bis 37 Jahren müssen sich wegen erpresserischer Entführung und schweren Raubes verantworten. Den Angeklagten drohen bis zu 20 Jahre Haft. Ein Urteil wird für den 19. Februar erwartet.
Supermarkt-Überfall mit kurzer Geiselnahme in Niederösterreich
Der Überfall auf das Lebensmittelgeschäft im Bezirk Baden war am Abend des 16. Februar 2019 verübt worden. Als unmittelbare Täter sollen die beiden Erstangeklagten - 23 und 33 Jahre alt - fungiert haben. Die Männer waren Gerichtsangaben zufolge geständig.
In Günselsdorf soll das Duo kurz vor Ladenschluss mehrere Personen mit Waffen bedroht und später vier Angestellte des Geschäfts sowie einen Kunden gefesselt haben. Nach dem Eintreffen des ersten Polizei-Streifenwagens soll einer der Beschuldigten mit einer Pistole durch eine Glasscheibe des Supermarkts auf einen Beamten gezielt haben. Daraufhin schoss dieser in Richtung des Litauers, verfehlte den Mann aber.
Wenig später verließen die beiden Erstangeklagten mit einer Supermarkt-Mitarbeiterin als Geisel das Geschäft. Die Frau riss sich los, die Beschuldigten eilten davon und flüchteten. Erbeutet wurde Polizeiangaben zufolge ein niedriger fünfstelliger Eurobetrag. Verletzt wurde niemand. Die Angestellten des Geschäfts wurden im Anschluss psychologisch betreut.
Hollabrunn: Weiterer Überfall scheiterte
Ein geplanter weiterer Überfall in Hollabrunn scheiterte im März. Der Drittangeklagte (34) soll die Unterfangen jeweils geplant haben, während der geständige Viertangeklagte (30) beim Überfall in Günselsdorf als Fahrer agierte. Der Fünftangeklagte im Alter von 37 Jahren gilt als Beitragstäter.
Ausgeforscht wurde das Quintett in den Monaten nach dem Coup. Die Männer sollen Teil einer neunköpfigen Tätergruppe gewesen sein, die in wechselnden Konstellationen vorgegangen war
(APA/Red)