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Supermärkte schließen: Weniger Filialen, höhere Preise

Trendwende im Lebensmittelhandel.
Trendwende im Lebensmittelhandel. ©Canva (Symbolbild)
Nachdem die Zahl an Supermarktfilialen in Österreich bis 2021 stetig gestiegen ist, kommt es seit 2022 zur Reduktion der Standortdichte.

Von den Schließungen sind neben kleinen Lebensmittelgeschäften zunehmend auch große Supermarktketten betroffen, hieß es in einer Aussendung des Marktforschungsinstituts RegioData. Dennoch halten nach wie vor die Lebensmittelriesen REWE-Group, Spar, Hofer und Lidl ihre dominante Marktposition.

Obwohl die Zahl der Filialen im vergangenen Jahr gesunken ist, stieg der nominelle Umsatz des österreichischen Lebensmittelhandels 2024 um 4,5 Prozent auf insgesamt 29,2 Mrd. Euro. Dieses Plus führt RegioData vor allem auf die gestiegenen Lebensmittelpreise zurück, die "teilweise durch die weiterhin hohe Inflation" bedingt seien. 75 Prozent der Lebensmittelstandorte und 92 Prozent des Umsatzes entfallen dabei auf die "Big 4". Dabei kommen Spar und Rewe zusammen auf einen Marktanteil von 67 Prozent. Zum deutschen Handelskonzern Rewe gehören in Österreich Billa, Billa Plus, Bipa, Adeg und Penny. Der Marktanteil der Diskonter Hofer und Lidl liegt laut RegioData bei 29 Prozent.

Regional gesehen teilen sich Spar und Rewe die Marktführerschaft in Österreich. Eine Ausnahme bildet M-Preis, der das Tiroler Oberland dominiert. Während sich die Zahl der Standorte von Spar und der REWE-Group österreichweit seit 2021 rückläufig zeigt, expandierte Hofer seitdem und eröffnete zehn zusätzliche Standorte.

Lebensmittelpreise sorgen für Diskussionsstoff

Die Lebensmittelpreise sorgen zurzeit immer wieder für Diskussionsstoff. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) etwa kritisierte zuletzt wiederholt den sogenannten "Österreich-Aufschlag" und sieht bei den Lebensmittelpreisen die EU in der Verantwortung. Demnach verlangten internationale Lebensmittelkonzerne in kleineren Ländern höhere Preise. Der Kanzler fordert ein Verbot dieser Praktiken. Mit dem heimischen Lebensmitteleinzelhandel möchte die Regierung einen "Schulterschluss gegen Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmittel" suchen. Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti verwies angesichts der politischen Debatte um die deutlich gestiegenen Lebensmittelpreise in Österreich zuletzt auf die geringen Gewinnmargen der Supermarktketten: "Wir machen zwar viel Umsatz, aber es bleibt wenig übrig."

(APA/Red)

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