Aus Österreich kam vor Jahren ein gutes Beispiel: Durch zwischen Psychiatern und Medien abgemachte Nichtberichterstattung über U-Bahn-Selbstmorde in Wien gelang es, die Zahl der Tragödie deutlich zu reduzieren. Doch das Thema verlangt nach ständiger Diskussion. Deshalb findet in den kommenden Tagen (27. bis 29. September) an der Universität Wien ein Symposium zum Spannungsfeld Suizid & Medien statt.
Die Vorgeschichte: Zum fünften Mal fand heuer am 10. September der World Suicide Prevention Day statt, an dem weltweit auf die Anliegen und die Möglichkeiten von Suizidprävention hingewiesen wird. Jetzt organisierten Wissenschafter am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien in einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit Experten am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und dem Institut für Germanistik der Universität Wien Ende September das dreitägige Symposium zum Thema medialer Darstellungen des Suizids und der Rolle der Medien bei der Verhütung.
Thomas Niederkrotenthaler vom Institut für Medizinische Psychologie der MedUni Wien, der das Symposium gemeinsam mit Mag. Benedikt Till (Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft) und Mag. Arno Herberth (Institut für Germanistik der Universität Wien) von der Universität Wien organisiert hat, erläuterte die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit: Das Symposium wird durch seinen interdisziplinären Ansatz wertvolle neue Perspektiven auf das Thema eröffnen. Erstmals wird es zum Beispiel möglich, durch eine systematisierte Darstellung von Suiziden in Computerspielen auch dieses höchst relevante Medium in die Diskussion mit einzubeziehen.
Im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung werden auch die aktuellen österreichischen Medienempfehlungen zur Berichterstattung über Suizid vorgestellt und neue Erkenntnisse hinsichtlich der wissenschaftlichen Hinweise auf einen positiven Effekt verantwortungsvoller Berichterstattung auf nationaler und internationaler Ebene diskutiert werden.