Es wurde erwartet, dass Mandela seinen Geburtstag im Familienkreis in seinem Geburtsort Qunu verbringt. Mit öffentlichen Auftritten wurde nicht gerechnet. Mandelas Enkelin Ndileka sagte der Zeitung “Sowetan”, die Familie wolle den Geburtstag mit einem traditionellen Gericht mit Kutteln und Mais begehen.
Glückwünsche aus aller Welt
Glückwünsche erhielt Mandela nicht nur in Südafrika. Auch US-Präsident Barack Obama und Ehefrau Michelle zählten zu den Gratulanten. Mandelas “außergewöhnliches Leben und sein unermüdlicher Einsatz für Demokratie und Versöhnung bleiben ein Leuchtfeuer für Menschen jeder Herkunft, die für Würde, Gerechtigkeit und Freiheit eintreten”, erklärte das Präsidentenehepaar.
Am Dienstag traf Ex-US-Präsident Bill Clinton, gemeinsam mit seiner Tochter Chelsea, Mandela in dessen Geburtsort. Clinton verbrachte eine Stunde bei dem südafrikanischen Ex-Präsidenten. Ein Foto zeigte, wie der südafrikanische Freiheitskämpfer, in eine Decke gehüllt, Clintons Hand hielt. Mandela zeigt sich nur noch selten in der Öffentlichkeit. “Mandelas Leben ist einer der wichtigsten Lebensläufe in der Geschichte der Zivilisation”, sagte Clinton beim Besuch einer Grundschule. “Er hat uns alle viel über das Leben gelehrt und wie man Widrigkeiten überwindet.”
27 Jahre im Gefängnis
In der französischen Stadt Pau wollten Kinder beim Etappenstart der Tour den France am Mittwoch ein Banner zum Geburtstag Mandelas entfalten. Wissenschafter ehrten den Friedensnobelpreisträger, indem sie die älteste jemals in Afrika entdeckte urzeitliche Spechtart nach Mandela benannten.
Im Madison Square Garden in New York sollten später am Tag bei einem Konzert zum “Internationalen Mandela-Tag” Jazz- und Popstars wie Aretha Franklin, Wyclef Jean und Queen Latifa auftreten.
Mandela, der von 1994 bis 1999 erster schwarzer Präsident Südafrikas war, gilt als gesundheitlich angeschlagen und zog sich 2004 aus der Politik zurück. Im vergangenen Jahr erklärte er, dauerhaft in seinem Geburtsort Qunu leben zu wollen. Seinen Geburtstag am 18. Juli rief die UNO 2009 zum Internationalen Mandela-Tag aus, um seinen Beitrag zum Frieden zu würdigen. Wegen seines Kampfes gegen das Apartheid-System verbrachte Mandela 27 Jahre im Gefängnis.
(APA)