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Südjapan: Tote und Chaos durch Taifun

Der mächtige Taifun „Songda“ hat im Süden Japans mindestens sechs Menschen in den Tod gerissen und vielerorts mit schweren Sturmböen Schäden verursacht. Mindestens 370 Menschen erlitten Verletzungen.

Mehr als 100 Häuser wurden zum Teil völlig zerstört.

Etwa 20.000 Bewohner wurden zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. In mehr als einer Million Haushalten fiel der Strom aus. Der 18. Taifun der Saison richtete auch Schäden im Nachbarland Südkorea an. In der Küstenstadt Busan wurden zwei Taxi-Insassen durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt. Tausende Schiffe mussten im Hafen der Stadt Schutz suchen, berichteten südkoreanische Medien.

Durch die Orkanböen und schweren Regenfälle brach der Bahn- und Flugverkehr im Südwesten Japans zusammen. In Kita-Kyushu wurde ein Mensch durch ein herumfliegendes 20 Quadratmeter großes Dach verletzt. Lastwagen, Ampeln und Bäume stürzten um, Straßen wurden gesperrt. Vor der Provinz Yamaguchi lief ein indonesischer Frachter auf Grund. 22 Crewmitglieder wurden vermisst. Bei drei angespülten Leichen handelte es sich laut Polizei vermutlich um Mitglieder der Besatzung.

In der Provinz Hiroshima sank ein Frachter. Zwei der russischen Besatzungsmitglieder starben, 14 wurden gerettet, zwei weitere wurden vermisst, teilte die Polizei mit. Die heftigen Stürme beschädigten in Hiroshima zudem einen Teil des berühmten Itsukushima-Schreins, der zum Weltkulturerbe gehört. Mehrere Produktionsfabriken in der Region mussten vorübergehend die Arbeit einstellen. In der Hafenstadt Kobe und anderen Orten wurden Küstenstraßen überflutet. Ein im Bau befindlicher Tanker lief direkt vor einem Wohngebiet auf Grund.

In der Früh waren der Westen und Zentralregionen des Landes zudem von einem Erdbeben der Stärke 6,4 auf der Richterskala erschüttert worden. Berichte über Schäden lagen nicht vor. Die Region war erst am Sonntag von zwei schweren Erdbeben der Stärken 6,9 und 7,4 heim gesucht worden. Dabei wurden mindestens 46 Menschen verletzt. Die Behörden warnten derweil vor weiteren Nachbeben.

„Songda“, benannt nach einem Fluss in Vietnam, bewegte sich derweil mit Windgeschwindigkeiten von 145 Kilometern pro Stunde nahe seines Zentrums über das Japanische Meer und wurde am Mittwoch in Nordjapan erwartet. Die Behörden warnten vor hohem Wellengang, starken Böen und heftigem Regen. „Songda“ ist der siebte Taifun in diesem Jahr, der das japanische Archipel erfasst, so viele wie nie zuvor binnen eines Jahres.

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