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Sudan: Nahrung nur für 60 % der Menschen

In der sudanesichen Region Darfur gibt es noch immer nicht ausreichend Lebensmittel für die mehr als eine Million vertriebenen Menschen.

Darauf verwies der Koordinator für Nothilfe von Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans frontières/MSF) am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Die Lebensmittel reichten nur für zwei Drittel der Menschen. Die meisten Vertriebenen hätten alles verloren, führte Laurent Ligozet nach einem zweiwöchigen Aufenthalt in der Region aus. Sie lebten nun in Lagern und seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Es fehle auch an sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. Eines von fünf Kindern sei unterernährt.

MSF unterstützt derzeit rund eine halbe Million Menschen medizinisch, hilft bei der Beschaffung von Trinkwasser und beim Bau von Latrinen. Außerdem verteilt die Hilfsorganisation Spezialnahrung für Kinder unter fünf Jahren.

Seit Beginn der Regenzeit im Juni besteht eine erhöhte Gefahr von Epidemien, darunter Malaria, Cholera und Ruhr. Es gibt logistische Probleme – die sudanesische Hauptstadt Khartum ist rund 1000 Kilometer weit entfernt. Ausserdem sind wegen des Regens nicht alle Gebiete zugänglich.

Die Hauptsorge sei heute, dass die Vertriebenen ihr Land nicht bebauen könnten. Das bedeute, dass sie mindestens bis Ende 2005 auf Lebensmittelhilfe angewiesen seien, sagte Ligozet.

MSF verfügt in den drei Darfur-Provinzen über 120 internationale sowie über 3000 lokale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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