Sudan: 10.000 Menschen vom Tod bedroht
Wenn es so weitergeht wie im Moment, rechnen wir mit 10.000 Toten im kommenden Monat, sagte der WHO-Nothilfeexperte David Nabarro am Donnerstag in Genf nach einem Besuch in Darfur. Eine groß angelegte und effektive Hilfsaktion könne die befürchtete Todesrate möglicherweise um 3000 Menschen pro Monat reduzieren. Den rund 1,2 Millionen Flüchtlingen in der Region drohen laut Nabarro Cholera, Durchfallerkrankungen und Malaria.
Diese Epidemien einzudämmen, sei eine große logistische Aufgabe, welche die UNO nicht leisten könne, sagte Nabarro. Es seien Lastwagen, Hubschrauber, Kommunikationsinstrumente und Personal nötig. Nabarro verwies darauf, dass in Konflikten wie auf dem Balkan, in Osttimor oder in Afghanistan die Logistik von Streitkräften bereitgestellt wurde. Die Aufgabe in Darfur sei größer als auf dem Balkan und in Afghanistan. Die Vereinten Nationen müssten eine Infrastruktur aufbauen, mit der auf einer Fläche von der Größe Frankreichs die grundlegenden Lebensbedürfnisse für mehr als eine Million Menschen gedeckt werden könnten. Am Donnerstag besuchte UN-Generalsekretär Kofi Annan die Region Darfur.