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Südafrika: Briefe Mandelas aufgetaucht

Knapp 15 Jahre nach der Freilassung von Nelson Mandela sind Briefe aus seiner Haftzeit aufgetaucht. Die Zeitung „Sunday Times“ veröffentlichte Auszüge aus etwa 70 Briefen des südafrikanischen Nationalhelden.

Die Briefe wurden während der 27 Jahre seiner Haft von den Behörde unter Verschluss gehalten wurden. „Es gibt Zeiten, in denen mein Herz fast zu schlagen aufhört, geschwächt von den schweren Lasten der Sehnsucht“, heißt es in einem der Briefe des ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas.

Bewegend sind auch die Worte, die der spätere Friedensnobelpreisträger nach dem Tod seiner Mutter und seines ältestens Sohnes zur Papier brachte. Beide starben 1968 und 1969 binnen zwölf Monaten. Mandela durfte nicht an ihren Beerdigungen teilnehmen. „Mir wurde die Möglichkeit verwehrt, denen die letzte Ehre zu erweisen, die mir am wichtigsten sind“, schrieb Mandela damals an die Polit-Aktivistin Lilian Ngoyi.

Auch eine Fotografie aus der Zelle Mandelas ist unter den Erinnerungsstücken. Das Foto von einer tanzenden Frau auf den Andamanen-Inseln bei Indien stammt aus dem Magazin „National Geographic“. Mandela habe das Bild 1975 aus einem Heft herausgerissen und dieses Dokument überschwänglicher Lebensfreude an der Zellenwand aufgehängt, berichtete die Zeitung weiter.

Die gesammelten Briefe wurden Mandela vor zwei Monaten von dem Ex-Polizisten Donald Card überreicht. Card zensierte die Post des Anti-Apartheidkämpfers. Mandela war 18 Jahre lang auf der Insel Robben Island inhaftiert, bevor er 1982 ins Pollsmoor-Gefängnis nach Kapstadt und später in eine Haftanstalt bei Paarl verlegt wurde. 1990 wurde er freigelassen und 1994 zum Staatsoberhaupt gewählt.

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