Die Fahnder hatten die Gruppe, die in Ostösterreich aktiv war, seit Jänner dieses Jahres im Visier, teilte die Sicherheitsdirektion Burgenland heute, Dienstag, mit. 20 Verdächtige wurden festgenommen, über 14 von ihnen wurde die Untersuchungshaft verhängt.
Die Tätergruppe war im Burgenland, Wien und Niederösterreich am Werk: Ecstasy-Tabletten, Speed, Cannabiskraut und Kokain wurden an Stammkunden verkauft und auf meist illegalen Musikveranstaltungen in ganz Ostösterreich weitergegeben. Den Anstoß für die Ermittlungen gab ein Hinweis im Dezember 2006: Ein 19-Jähriger aus dem Bezirk Neusiedl am See bringe gemeinsam mit zwei gleichaltrigen Wienern an den Wochenenden auf diversen Rave und Techno-Parties große Mengen Ecstasy Tabletten, Speed und Cannabiskraut unter die Leute, hieß es damals.
Nach der Festnahme des Trios konzentrierten sich die burgenländischen Ermittler auf die Lieferanten. In mehreren Aktionen, zuletzt in der Vorwoche, klickten für insgesamt 18 Männer und eine Frau im Alter von 19 bis 26 Jahre die Handschellen. 13 der Verdächtigen – neun Wiener, zwei Burgenländer sowie ein Türke und ein Serbe – wurden in Untersuchungshaft genommen und in die Justizanstalt Wien-Josefstadt gebracht. Die übrigen sechs wurden wegen Suchtmittelhandel angezeigt. Eine weitere Person wird per Haftbefehl gesucht.
Rund 100 Personen wurden als Abnehmer der Suchtmittel ausgeforscht. Bei Hausdurchsuchungen im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien stellten die Beamten 1.020 XTC-Tabletten, rund zwei Kilo Cannabiskraut, 210 Gramm Speed und 25 Gramm Kokain im Gesamtwert von über 30.000 Euro sowie 16.560 Euro Bargeld als Erlös aus dem Drogenhandel sicher.
In der Wohnung eines der Inhaftierten wurden zahlreiche Kinderpornos sichergestellt. Bei zwei weiteren Hausdurchsuchungen wurden überdies zwei Faustfeuerwaffen samt Munition, sowie Totschläger und andere verbotene Hieb- und Stichwaffen beschlagnahmt. Den Verdächtigen wurde laut Exekutive der Verkauf von rund 720 Gramm Kokain sowie 2,2 Kilogramm Speed, 11.700 Stück Ecstasy-Tabletten und 101,6 Kilo Cannabiskraut mit einem Gesamtwert von rund 897.000 Euro nachgewiesen.
Im Zuge der Ermittlungen kamen die Fahnder auch einem Asylwerber aus Nigeria, der einen der mutmaßlichen Drogenhändler mit Heroin für den Eigengebrauch belieferte, auf die Spur. Der sechs Kilogramm Kokain im Wert von rund 300.000 Euro verkauft haben. Er wurde ebenfalls festgenommen und in die Justizanstalt Wien-Josefstadt gebracht. Bei der Durchsuchung seiner Unterkunft in Wien-Leopoldstadt wurden Suchtgiftkugeln sichergestellt.
