Jugendliche der offenen Jugendarbeit “Chillout” in Höchst haben sich gemeinsam mit ihren Jugendarbeitern zu diesem Thema Gedanken gemacht. Das Ergebnis ist ein Anti-Drogen-Spot, welcher demnächst präsentiert wird. Wir haben überlegt, wie wir anderen vermitteln, dass Drogen nicht gut sind, schildert Anastasia Singh. Die 14-jährige spielt selbst als eine der Hauptdarsteller in dem Spot mit. Ebenfalls positiv beeindruckt ist Isabel Schneider: Ich konnte selbst an die Kamera und das war eine super Erfahrung, die ich gerne wieder machen möchte.
Diese Arbeit mit Jugendlichen, um Themen die sie interessieren, ist nicht nur direkt sondern verfehlt auch den Hintergedanken nicht, selbst auf Drogen zu verzichten. Es gilt Drogen nicht nur zu thematisieren, sondern auch den Verzicht auf Suchtmittel ins Zentrum zu rücken, erklärt Thomas Pfeifer von der Suchtberatung TeamMika in Bregenz. Ich habe einmal vorgeschlagen bei dem Bregenzer Stadtfest kein Alkohol auszuschenken die Einzigen die sich dafür begeistern konnten war die Polizei, führt Pfeifer als Beispiel an. Wenn es Inn wäre auf Drogen beziehungsweise Suchtmittel zu verzichten, könnte ein größerer Erfolg verzeichnet werden.
Kreativität als “Ersatztrip”
Bei der Suchtberatungsstelle haben Menschen mit einer Suchterkrankung die Möglichkeit ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen. Wie sind in diesem Fall Plattform für Ausstellungen oder Performance in den unterschiedlichsten Bereichen, so der Sozialarbeiter gegenüber VOL.at. Betroffene hätten oft das Bedürfnis sich in einem solchen Bereich auszuleben. Die Kunstwerke sind sehr unterschiedlich, spiegeln die Tiefen aber auch Höhen der Menschen wieder und manchmal helfen solche Aktionen gepaart mit einem soliden Umfeld, einer Partnerschaft über die Sucht hinweg.
Stigmatisierung
Problematisch ist für Betroffene mit Suchterkrankungen die Stigmatisierung durch die Öffentlichkeit. Manche bekommen dadurch das Gefühl es einfach nicht schaffen zu können, immer wieder abgestempelt zu werden das ist hochproblematisch, erklärt der Experte. Die Forderung auch Menschen mit einer Suchterkrankung als Mitmenschen mit Gefühlen und Lebenserwartungen zu erkennen ist daher groß. Man muss sich vorstellen, dass ein Mensch mit einer Suchterkrankung nicht einfach irgendwann in Ruhe sterben kann es wird ihm immer angedichtet, dass es wohl aufgrund einer Überdosis war, sagt Pfeifer und führt dabei den Gedankengang sehr vieler Menschen aus, die vom Tod eines ehemaligen Junkie erfahren. Diese Spirale gilt es zu durchbrechen und die Chance einer gewissen Normalität einzuräumen.