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Suchaktionen können teuer enden

Matthias Marxgut ist Öffentlichkeits-Referent der Bergrettung.
Matthias Marxgut ist Öffentlichkeits-Referent der Bergrettung. ©VMH
Mellau (VN-zud) - Suche nach verirrten Wintersportlern – Wer bezahlt den Einsatz der Bergretter?

Immer wieder verirren sich waghalsigen Wintersportler im freien Skigelände. So passiert auch am Wochenende in Mellau. Zwei junge Männer im Alter von 17 und 23 Jahren wollten gegen Betriebsschluss von der Bergstation Hohes Licht durch freies Skigelände in Richtung Mellau fahren. Als sie nicht mehr weiterkamen, alarmierten sie um 20.30 Uhr die Bergrettung. Diese barg die Skifahrer aus ihrer misslichen Lage. Die VN haben mit dem Öffentlichkeits-Referenten der Bergrettung, Matthias Marxgut, über solche Einsätze gesprochen.

Wer bezahlt den Einsatz der Bergretter, wenn sich Winter­sportler in unwegsamem Gelände verirren?

Matthias Marxgut: Den Einsatz der Bergrettung zahlt immer der Verursacher. In diesem Fall werden die zwei jungen Männer für den Einsatz aufkommen müssen – sofern diese nicht versichert sind.

Wie viel kostet so eine Suchaktion im Schnitt?

Marxgut: Das hängt immer davon ab, wie viele Bergretter im Einsatz sind und wie lange die Suche dauert. Die Kosten können von wenigen Hundert Euro bis zu einigen Tausend Euro betragen.

Wie wird dies vonseiten der Bergrettung abgerechnet? Gibt es einen Stundensatz?

Marxgut: Nein, für die Bergretter gibt es keinen Stundensatz. Wir unterscheiden zwischen Klein-, Standard- und Großeinsätzen. Da ist es egal, wie viele Bergretter im Einsatz sind, es wird eine Pauschale verrechnet, die je nach Einsatzgröße unterschiedlich hoch ist.

Ärgern solche Einsätze wie jener in Mellau die Bergretter?

Marxgut: Nein, uns ärgern solche Einsätze nicht. Es ist unsere Aufgabe, und dafür sind wir da. Aber natürlich wäre es uns lieber, wenn es solche Einsätze nicht gäbe.

Die Risikobereitschaft der Wintersportler kann auch zur Gefahr für die Retter werden. Was raten Sie allen Wintersportlern, auch in Anbetracht der Lawinensituation?

Marxgut: Die Lawinensituation hat sich mittlerweile beruhigt. Die Warnstufe pendelt derzeit zwischen 2 (mäßig) und 3 (erheblich). Grundsätzlich gilt, dass man, wenn man sich abseits der gesicherten Pisten bewegt, entsprechende Sicherheitsausrüstung mitzutragen hat und sich über die Verhältnisse abseits der Pisten informieren muss.

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