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Suchaktion am Neusiedler See: Hubschrauberbesatzung fand Toten

67-jähriger Segler galt seit Donnerstagabend als abgängig -  Polizei rechnete mit tagelanger Suche: "Unerwartet schnell" ist am Freitagvormittag die Suchaktion nach dem Mann am Neusiedler See zu Ende gegangen, sagte Einsatzleiter Erwin Lang, Abteilungsinspektor der Polizeiinspektion Illmitz am Freitag der APA.

Die Besatzung des angeforderten Hubschraubers des Innenministeriums entdeckte den vermissten Segler etwa 200 Meter nördlich des Hafens Illmitz im Wasser treibend, so Lang. Der Mann galt seit Donnerstagabend als abgängig. Er sei ein guter Segler gewesen, hieß es.

Der 67-Jährige aus dem Bezirk Mattersburg war am Donnerstagnachmittag von Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) aus aufgebrochen und wollte mit seinem Boot nach Rust fahren. Um 20.45 Uhr entdeckte eine Naturschützerin das herrenlose Boot mit gesetzten Segeln im Schilf bei Illmitz (Bezirk Neusiedl am See) und verständigte sofort die Polizei.

Lang: “Wir haben sofort seine Frau verständigt”

Eine großangelegte Suchaktion von Polizei und Feuerwehr wurde sofort eingeleitet, auch ein Helikopter des Innenministeriums mit Wärmebildkameras wurde dabei eingesetzt. “Wir haben bis etwa 1.00 Uhr, 1.30 Uhr gesucht und dann abgebrochen”, so Lang. “Heute früh, etwa um 7.30 Uhr haben wir dann mit der Suche weitergemacht, eine Stunde später ist der Hubschrauber des Innenministeriums mit Wärmebildkameras gekommen”, sagte der Einsatzleiter.

Die Besatzung des Hubschraubers entdeckte schließlich am Freitag gegen 9.30 Uhr einen Mann im Wasser treibend. “Die Kollegen haben den Vermissten an seinem markanten roten Hemd erkannt und sofort Alarm geschlagen”, erzählte Lang. “Wir haben den Toten dann geborgen und sofort seine Frau verständigt.”

Ob eine Obduktion angeordnet werde, konnte der Beamte zunächst nicht bestätigen: “Eine Ärztin ist verständigt, alles Weitere werden wir sehen.” Lang gehe allerdings davon aus, dass der Vermisste einen “Herzinfarkt oder Ähnliches erlitten hat”, denn “er galt als guter Segler”.

“Die Windverhältnisse auf dem See waren am Donnerstag mit etwa 40, 50 km/h nur kurzfristig etwas stärker”, erklärte Lang. “Wir haben den Segelmast überprüft, er ist intakt. Deshalb können wir ausschließen, dass der Mann einen Schlag auf den Kopf bekommen hat und dadurch vielleicht ins Wasser gestürzt ist”, sagte der Einsatzleiter. Außerdem “hat er sein Handy bei sich gehabt. Wäre es ihm schlecht gegangen oder er hätte Probleme mit dem Wetter bekommen, hätte er sich gemeldet”, vermutet der Abteilungsinspektor.

Dass die Suchaktion so schnell beendet werde, habe auch den Einsatzleiter überrascht: “Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass wir in etwa vier, fünf Tage nach dem Mann suchen werden. Das es so schnell geht, damit hat eigentlich niemand gerechnet. Das war wirklich sehr überraschend für uns”, sagte Lang. Polizei und Feuerwehr waren am Donnerstag mit insgesamt sechs Booten am See unterwegs. Am Freitag waren es vier Boote.

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