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Sturmtief "Joachim" - Einsätze für Vorarlberger Feuerwehren

Ein Baum stürzte auf ein Haus in Zwischenwasser.
Ein Baum stürzte auf ein Haus in Zwischenwasser. ©Lisa Mathis
Die Vorarlberger Feuerwehren mussten am Freitag wegen des Sturmtiefs "Joachim" zu mehreren Einsätzen ausrücken.
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Wind, Schneefall, Starkregen – in mehreren Ländern ließ “Joachim” mit verschiedenen Naturgewalten die Muskeln spielen, so auch in Österreich.

Vorarlberg: Windspitzen bis zu 115 km/h

Laut Auskunft der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch betrafen diese zum Großteil umgeknickte Bäume, die Straßen und Wege blockierten. In zwei Fällen – in Hohenems (Bezirk Dornbirn) und in Mittelberg (Kleinwalsertal) – mussten Hausdächer gegen den Starkwind gesichert werden, hieß es.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck vermeldete für den Rohrspitz bei Fußach am Bodensee orkanartige Windspitzen von bis zu 115 km/h. In Brand (Brandnertal), Mittelberg und Schröcken (Bregenzerwald) wurden ebenfalls Windgeschwindigkeiten von über 90 km/h registriert. Im übrigen Vorarlberg blies der Wind mit einer Stärke zwischen 40 und 60 km/h.

Gegen 17.30 Uhr sind im Bereich der Langenerstraße  in Bregenz vor der Galerie zwei ca. acht Meter hohe Nadelbäume auf die Fahrbahn gestürzt. Die Feuerwehr Langen bei Bregenz entfernte beide Bäume von der Straße. Es wurden keine Personen verletzt oder Fahrzeuge beschädigt. Weiters stürzte ein ca 8 Meter hoher Laubbaum nach dem Tunnel (km 7,3) nicht verkehrsbehindernd an den Fahrbahnrand. Die Feuerwehr Langen entfernte den Baum vom Fahrbahnrand, um weitere Gefahren zu vermeiden. Durch die Aufräumarbeiten am Einsatzort bildete sich laut Polizei ein ca. ein Kilometer langer Rückstau in Richtung Langen.

Verwüstungen auch im übrigen Bundesgebiet

Im Gasteinertal im Salzburger Pongau hatte das Wetter einen Baum geknickt, der genau auf die Oberleitung der Tauernbahn fiel und dabei erheblichen Schaden anrichtete. Der Zugverkehr war am Nachmittag unterbrochen. Die Gerlos Bundesstraße (B165) musste zwischen Wald im Pinzgau und der Passhöhe für jeden Verkehr gesperrt werden.Für die Obersteiermark brachte das Sturmtief ebenfalls Einschränkungen mit sich. So wurde die Triebener Straße zwischen Hohentauern und Trieben in beide Richtungen wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Fahrzeuglenker mussten großräumig ausweichen.

Deutschland: Mehrere Menschen verletzt

Orkan “Joachim” ist am Freitag mit heftigen Windböen, Regen und Schnee über die Mitte Deutschlands Richtung Nordosten gefegt. Bei Neuschnee und glatten Straßen waren die Staus im Sauer- und Siegerland bis zu 20 Kilometer lang. Auch in Thüringen häuften sich nach heftigem Schneefall Verkehrsprobleme. Bei Dutzenden Unfällen wurden mehrere Menschen schwer verletzt. In der Südwestpfalz und in Baden-Württemberg stoppten umgestürzte Bäume den Bahnverkehr zeitweise. Auf den Brocken im Harz fuhren vorsorglich ebenfalls keine Züge mehr. In Frankfurt am Main bremste “Joachim” den Flugverkehr. An anderen Airports fielen Flüge aus. Vielen Schülern bescherte der Orkan dagegen “Sturmfrei”.

Spanien: Pensionist ums Leben gekommen

Bei einem Ausläufer des Sturmtiefs kam im Südosten Spaniens ein Pensionist ums Leben. Der 70-Jährige wurde nach Angaben der Behörden am Freitag in Almansa beim Einsturz des Dachs seines Wohnhauses von Trümmern erschlagen. Im Baskenland wurden neun Menschen unter anderem von herabstürzenden Teilen verletzt.

Am Flughafen Zürich sind am Freitag wegen des Sturmes 119 Flüge annulliert worden. Der größte Teil davon musste auf dem Flugplan der Schweizer Fluggesellschaft Swiss gestrichen werden, wie Flughafen-Sprecherin Sonja Zöchling sagte.

Ein heftiger Sturm mit Schneefall hat in höher gelegenen Teilen Tschechiens ein Verkehrschaos ausgelöst. Die Autobahn D8 in Richtung Dresden war am Freitag zeitweise nicht befahrbar, weil der Verkehr im Erzgebirge im Schneetreiben steckenblieb. Das meldete das tschechische Fernsehen.

In Frankreich tobte sich “Joachim” schon in der Nacht aus. In dem Sturm strandete vor der Südküste der Bretagne der unter Malta-Flagge fahrende Frachter “TK Bremen”. Die Behörden lösten Umweltalarm aus, da Öl auslief. Die Tanks sollten ausgepumpt werden. Der Frachter sei abgesehen von 220 Tonnen Treibstoff weitgehend leer.

In Westfrankreich fiel nach Regierungsangaben in rund 400.000 Haushalten der Strom aus, davon 100.000 in der Bretagne. In Straßburg blieb der Weihnachtsmarkt am Freitag zeitweise geschlossen – auf Anordnung der Stadtverwaltung. Um den 30 Meter hohen Weihnachtsbaum im Zentrum wurde eine Absperrung errichtet.

Auch in Großbritannien kehrte am Freitag der Winter ein, einige Flüge fielen aus. Im schottischen Glasgow wurden sechs Zentimeter Schnee gemessen, in Nordirland vier Zentimeter. Auch im Südosten der Region um London schneite es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.(APA)

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