Serkan Ciftci (8.) mit seinem ersten Bundesligatreffer im sechsten Spiel und Tomas Simkovic (40.) legten schon vor der Pause den Grundstein zum Sieg. Nach dem Seitenwechsel durfte sich auch noch Günter Friesenbichler (62.) über seinen Premierentreffer im Oberhaus freuen. Die Elf von Chefcoach Peter Stöger revanchierte sich damit eindrucksvoll für die 0:5-Schlappe am 27. August in Graz und entfernte sich weiter vom Tabellenende. Für die enttäuschenden Grazer blieb der Ehrentreffer von Mario Haas (70.) die einzige Ausbeute, im Kampf um die Europacup-Plätze setzte es einen großen Rückschlag.
Die Gastgeber zeigten sich von Beginn an unbeeindruckt von der schlechten Statistik im direkten Duell mit den Grazern und agierten sehr druckvoll. Sturm-Goalie Silvije Cavlina zeichnete sich bei einem Simkovic-Freistoß aus und ließ sich gleich darauf fast von einem Ramsebner-Kopfball überraschen (4.). Vier Minuten später war der Kroate erstmals geschlagen und das nach einem Bilderbuchkonter: Daniel Wolf verlängerte ein weites Pollhammer-Zuspiel im Rutschen zu Ciftci, der souverän ins lange Eck einschoss.
Die Grazer, bei denen Ferdinand Feldhofer und Jürgen Säumel erwartungsgemäß ihr Comeback gaben, kamen erst mit Fortdauer der ersten Hälfte etwas besser ins Spiel, hatten dann auch mehr Ballbesitz, wurden aber nur einmal wirklich gefährlich. Nach einem Säumel-Freistoß traf Thomas Burgstaller aus kurzer Distanz die Latte (36.), nachdem Goalie Siebenhandl schlecht aus dem Tor gekommen war. Die vergebene Chance rächte sich schnell und neuerlich avancierte Wolf zum Assistgeber. Nach Zuspiel des Ex-Italien-Legionärs schoss Simkovic zum 2:0 ein, Goalie Cavlina war zu zaghaft aus seinem Tor gekommen.
Zur Pause reagierte Sturm-Trainer Franco Foda auf die enttäuschende Vorstellung mit einem Doppeltausch, Mario Haas (für den schwachen Darko Bodul) und Haris Bukva (für den farblosen Patrick Wolf) kamen ins Spiel. Am Spielgeschehen änderte sich aber wenig, Sturm war zum Handeln gezwungen, konnte sich in Strafraumnähe überhaupt nicht in Szene setzen.
Ganz anders die kaltschnäuzigen Hausherren. Friesenbichler wurde von Simkovic mit einem Idealzuspiel in den Lauf bedient und ließ sich die Chance nicht entgehen. Die Steirer steckten nicht auf, waren aber zu schwach, um noch zu einem Punktgewinn zu kommen. Einzige Ausbeute war der Ehrentreffer von Haas, der abstaubte, nachdem Siebenhandl einen Schuss des zuvor eingewechselten Samir Muratovic nur kurz abgewehrt hatte.
Die letzten Minuten musste Stöger übrigens angeblich wegen Kritik auf der Tribüne verbringen. Von dort sah er, dass der erste Erfolg im direkten Duell nach sechs Niederlagen in Folge ungefährdet war.
Stolze Admira-Serie ging bei 0:3 zu Ende
Vor 8.050 Zuschauern legten beide Teams flott los, die Austria freilich war es, die das spielerische Übergewicht hatte – und mit der ersten Chance gleich in Führung ging. Eine von Markus Suttner schön herausgearbeitete Flanke nahm sich Alexander Gorgon mit der Brust herunter und zielte aufs lange Eck, Barazite musste im Stil des neuerlich auf der Bank sitzenden Linz nur noch abstauben (8.).
Violett bestimmte das Geschehen vorerst weiter. Florian Mader hebelte mit einem perfekten, weiten Zuspiel auf Junuzovic die Abwehr der Hausherren aus, Zlatko Junuzovic verfehlte das Tor nur knapp (18.). Kurz darauf dann das vermeintliche 2:0 durch Gorgon, der aus Kurzdistanz einen Lattenkracher Suttners aus 25 Metern in die Maschen setzte, wegen Abseits beim Jubeln aber wieder zurückgepfiffen wurde (21.).
Erst nach rund einer halben Stunde kam die auf Konter bedachte Admira, die den Doppelsturm Issiaka Ouedraogo/Philipp Hosiner aufbot, gefährlich vor das gegnerische Tor: In der 29. Minute hätte Ouedraogo nach einer Unsicherheit des etwas zögerlich herauseilenden Lindners fast einen Elfmeter geschunden (29.), schließlich vergaben Hosiner (37.) und Schwab (40.) die besten Möglichkeiten auf den Ausgleich.
Das rächte sich noch vor der Pause: Erst parierte Admira-Goalie Patrick Tischler zwar einen Gorgon-Schuss, den folgenden Eckball von Junuzovic auf die erste Stange setzte Margreitter aber per Kopf zum 2:0 ins Tor (43.).
Die in allen Belangen überlegenen Gäste hatten das Heft auch nach dem Seitenwechsel in der Hand, diktierten das Geschehen förmlich. Die Admira, bei denen Trainer Dietmar Kühbauer schon in Pause zwei Wechsel vornahm (Drescher für Windbichler und Zeman für Hosiner), konnten keine Akzente mehr setzen.
Vorerst noch blieb der Daxbacher-Elf aber ein weiterer Treffer verwehrt, und doch erlag man diesmal nicht dem alten Austria-Leiden der fahrlässig vergebenen Chancen. Nach einem kraftvollen Solo Tomas Juns ließ sich der allein stehende Barazite im Strafraum nicht zweimal bitten und schloss mit einem schönen Schuss zum 3:0-Endstand ab (65.). Effektive Gegenwehr der Admira blieb aus: Die Niederösterreicher fanden nach dem Seitenwechsel keine einzige echte Einschussmöglichkeit vor.
FC Wacker – Mattersburg 3 – SVM holte Last-Minute-Tor 1:1
Die Tiroler nahmen ohne Carlos Merino (auf der Bank) und Inaki Bea (noch nicht im Kader) vor eigenem Publikum das Heft in die Hand, hatten deutlich mehr Spielanteile, konnten die tief, aber sehr gut stehende Mattersburg-Defensive jedoch nur selten gefährden. Einen Schütz-Freistoß konnte der überraschte Mattersburg-Goalie Thomas Borenitsch mit den Fingerspitzen gerade noch an die Latte abwehren (22.), zudem flog Christopher Wernitznig an einer Bergmann-Idealflanke vorbei (41.).
Kurz vor dem Pausenpfiff durften die Wacker-Anhänger doch noch jubeln. Einen gefühlvollen Heber von Wernitznig zur Mitte verwertete Hackmair per Kopf zum 1:0. Für den Ex-Rieder war es der zweite Treffer in Folge, hatte er doch vor der Länderspielpause auch beim 2:2 in Wien gegen die Austria zum 1:0 getroffen.
Nach dem Seitenwechsel wachten die Burgenländer etwas auf, machten mehr für die Partie. Die Innsbrucker beschränkten sich auf das Verwalten des Vorsprungs, was sich aber trotz einiger brenzlicher Situationen vorerst nicht rächte. Auf der anderen Seite kamen die Tiroler zu Konterchancen, die allerdings zum Teil stümperhaft vergeben wurden. Der eingewechselte Muhammed Ildiz schoss aus etwas mehr als elf Metern drüber (71.), kurze Zeit später verfehlte Alexander Hauser das SVM-Gehäuse aus guter Position deutlich (73.).
Die letzten zehn Minuten mussten die Heimischen nach einer Gelb-Roten Karte für Marco Kofler in Unterzahl agieren und in der letzten Aktion fiel dann doch noch der Ausgleich. Wacker-Tormann Szabolcs Safar konnte zwar einen Bürger-Schuss noch abwehren, war gegen den Abstauber von “Joker” Röcher aber machtlos.
Kapfenberg – Ried 3 – Verdienter 3:1-Sieg von Ried
Kapfenberg-Trainer Werner Gregoritsch reagiert in der Pause zumindest personell nicht und gab der gleichen Elf die Chance zur Wiedergutmachung. Prompt gelang gleich nach Wiederbeginn der Ausgleich. Hüttenbrenner spielte Elsneg schön frei, der “tunnelte” aus vollem Lauf Tormann Gebauer zum 1:1 (52.).
Damit kam Schwung ins KSV-Spiel, das ganze Match wurde insgesamt offener. Der Elan der Hausherren wurde aber bald wieder gebremst, denn dank geglückter Einwechslungen übernahmen wieder die Rieder das Kommando. Sie versetzten den “Falken” schließlich innerhalb von nur drei Minuten das endgültige K.o.
Der eingewechselte Robert Zulj hatte in der 72. Minute zunächst gleich zwei Mal mit Brust und Fuß eine Riesenchance auf die neuerliche Ried-Führung. Gleich darauf köpfelte Lexa nach einer Nacho-Flanko aus kürzester Distanz an die Stange. In der 74. Minute war es dann aber so weit. Ivan Carril schnappte sich dank indisponierter KSV-Verteidigung den Ball und zog in Bedrängnis aus gut 20 Metern ins Kreuzeck zum 1:2 ab. Nach den Toren der beiden Spanier besorgte gleich darauf Anel Hadzic nach einem Corner per Kopf den Endstand.
Zulj und Nacho hatten aus Kontern dann sogar noch Chancen auf ein viertes Ried-Tor. Für Kapfenberg fand Spirk mit einem guten Kopfball eine späte Chance in der Nachspielzeit vor.