Sturm verspielt Führung bei 1:2 in EL bei Celtic Glasgow
Tomi Horvat hatte den Bundesliga-Spitzenreiter mit einem traumhaften Distanzschuss ins Kreuzeck in Führung (15.) gebracht. Der schottische Tabellenzweite erarbeitete sich in der Folge ein deutliches Chancenplus und drehte die Begegnung durch Tore von Liam Scales (61.) und Benjamin Nygren (64.). In der Schlussphase sah der Grazer Tochi Chukwuani (70.) wegen eines Foulspiels noch die Rote Karte. Für Celtic war es der erste Erfolg im Europacup nach sieben sieglosen Partien.
Gänsehaut-Stimmung in Glasgow
Bei Sturm fehlte Stamm-Tormann Oliver Christensen verletzt, für den Dänen sprang der 21-jährige Matteo Bignetti ein. In der Offensive agierte Maurice Malone als Solospitze in einem 4-2-3-1-System, dahinter bildeten Filip Rozga sowie die schon beim Heimsieg gegen die Rangers überragenden Otar Kiteishvili und Horvat eine Achse. Schon vor dem Anpfiff sorgten die Celtic-Fans zu den Tönen von "You'll Never Walk Alone" für Gänsehaut-Stimmung. Etwa 2.500 mitgereiste Sturm-Fans hielten im gut gefüllten Celtic Park mit einem Fassungsvermögen von 60.000 stimmlich mehr als dagegen.
Die Säumel-Elf startete mit dem Selbstvertrauen von vier Pflichtspiel-Siegen in Serie aktiv in die Partie, beim schottischen Serienmeister war zeitweise die Unsicherheit nach zwei Niederlagen in den jüngsten drei Begegnungen zu spüren. Trotzdem hatten die Schotten die große Chance auf die Führung, nachdem sich Dimitri Lavalee den Ball als letzter Verteidiger von Johnny Kenny abnehmen ließ. Der in der 4. Minute für den verletzten Kelechi Iheanacho eingewechselte Torjäger verzog aber haarscharf am langen Eck (13.).
Horvat mit Traumtor
Zwei Minuten später sorgte Horvat für Ekstase im Sturm-Sektor. Der Slowene zog aus fast 25 Metern ab und versenkte den Ball im linken Kreuzeck. Celtic übernahm daraufhin das Kommando. Nygren (18.) köpfelte drüber, ein abgefälschter Schuss von Arne Engels rollte knapp vorbei (22.). In der 31. Minute hatte Kiteishvili das 2:0 auf dem Fuß, der Georgier traf nach einem Karic-Stanglpass aber nur die Stange. Im Gegenzug klärte Emanuel Aiwu einen Engels-Kopfball auf der Linie. Celtic wurde immer gefährlicher. Nygren köpfelte aus sieben Metern knapp daneben (40.), wenig später war Bignetti gegen Kenny zur Stelle (43.).
Die Steirer retteten die Führung in die Pause, nach dem Seitenwechsel ging es in der gleichen Tonart weiter. Reo Hatate schoss 18 Sekunden nach Wiederanpfiff von der Strafraumgrenze knapp drüber (46.). Zwei Minuten später parierte Kasper Schmeichel erst einen Horvat-Freistoß, beim folgenden Eckball verfehlte ein Kopfball von Kapitän Jon Gorenc Stankovic sein Ziel um Zentimeter. Sturm ließ weiter gute Chancen zu, Nygren (56.) vergab wieder per Kopf aus aussichtsreicher Position.
Celtic-Doppelschlag drehte Partie
In der 61. Minute scheiterte erst Nygren an Bignetti, ehe sich die Grün-Weißen belohnten. Nach einem schnell abgespielten Corner traf Scales ins lange Eck, kurz darauf fand ein Nygren-Kopfball nach einem Eckball aus kurzer Distanz den Weg ins Netz. Bei beiden Gegentreffern sah die Sturm-Defensive nicht gut aus. Ein mögliches Aufbäumen der Grazer verhinderte ein Platzverweis für Chukwuani, der seinen Gegenspieler mit gestrecktem Bein traf. In der Schlussphase ließen die Schotten wenig zu, Bignetti verhinderte mit einem starken Reflex bei einem Nygren-Kopfball (85.) eine noch höhere Niederlage.
(APA)