Scarletts Werbevertrag sei nicht mit den ethischen Grundsätzen von Oxfam vereinbar. Die in Großbritannien ansässige, international tätige Gruppe Oxfam International hat zum Boykott von Produkten aus israelischer Fertigung mit Ursprung in den Palästinensergebieten aufgerufen.
Werbung für Sodastream problematisch
Auch wenn die Organisation die politische Unabhängigkeit ihrer Repräsentanten respektiere, sei Werbung für Sodastream für Oxfam problematisch. “Wir sind gegen jede Wirtschaftsbeziehung zu den israelischen Siedlungen, die nach internationalem Recht illegal sind”, erläuterte die Gruppe.
Oxfam akzeptiere den Rücktritt Johanssons, “die acht Jahre lang unsere Botschafterin war und der wir viel verdanken”. Der Filmstar (“Lost in Translation”) war für die Gruppe, die weltweit gegen Hunger und Armut kämpft, nach Indien, Sri Lanka und Kenia gereist, um Hilfsgelder zu mobilisieren.
Johansson hat jüdische Wurzeln
Sodastream produziert Trinkwassersprudler, die Leitungswasser mit Kohlensäure anreichern und nach Wahl auch Sirup zusetzen. Eine wichtige Fabrik der Firma steht im Gewerbegebiet der israelischen Großsiedlung Maale Adumim östlich von Jerusalem. Johansson, deren Mutter aus einer polnisch-jüdischen Familie stammt, ist seit Anfang Jänner als erste “globale Marken-Botschafterin” für Sodastream tätig.
Beschämende Propagandarolle
Der palästinensische Menschenrechtsaktivist Omar Barghuti sagte AFP zu Johanssons Entschluss, diese habe sich “bewusst entschieden, das neue Postergesicht der israelischen Besatzungs- und Apartheidpolitik zu sein”. Der Mitbegründer der BDS-Bewegung, die international Boykottmaßnahmen und Sanktionen gegen Israel organisiert, sagte weiter, dass Johansson “ihre beschämende Propagandarolle für den Besatzungsprofiteur Sodastream” der Menschenrechtsarbeit für Oxfam vorziehe, erinnere an die “wenigen prinzipienlosen Künstler, die während des Kampfes gegen die südafrikanische Apartheidpolitik auf der falschen Seite der Geschichte standen”. (APA/AFP/dpa)