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Sturm feiert glücklichen Heimsieg gegen Rapid

Beichler und Hölzl feiern das 1:0 gegen Rapid
Beichler und Hölzl feiern das 1:0 gegen Rapid ©APA
Im Sonntags-Schlager der Bundesliga feierte Sturm Graz einen 1:0-Heimsieg gegen Rapid Wien. Den Grazern reichten starke 15 Minuten gegen die Wiener, die mit ihren Chancen fahrlässig umgegangen waren.
Bilder vom Spiel

Sturm-Trainer Franco Foda ließ sein Team mit der gleichen Aufstellung wie beim letzten Heimspiel (0:0 gegen Kapfenberg) auflaufen. Überraschender war die Variante von Rapid-Trainer Peter Pacult, der im Mittelfeld von Beginn an Christopher Drazan statt Veli Kavlak brachte.

In der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften UPC-Arena kam Rapid nach anfänglichem Abtasten beider Mannschaften zur ersten Gelegenheit. Eine weite Boskovic-Flanke pflückte sich Nikica Jelavic aus der Luft, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an Sturm-Goalie Gratzei (11.). Noch in der gleichen Minute musste der grünweiße Staubsauger Markus Heikkinen ausgetauscht werden. Der Finne hatte sich bei einem langen Schritt an der Leiste verletzt und wurde durch Stefan Kulovits ersetzt.

Mit einer erneuten montenegrinisch-kroatischen Koproduktion sorgten die Wiener für Gefahr vor dem Sturm-Tor. Boskovic setzte sich auf links durch, spielte Jelavic frei, dessen Torschuss Kandelaki im Strafraum am Arm traf. Kein Elfer, entschied Schiedsrichter Schörgenhofer – zurecht (20.). Der Unparteiische zog sich wenig später jedoch endgültig den Unmut von Jelavic zu, als er diesem nach einer angeblichen Schwalbe Gelb zeigte.

Rapid übernahm nun zusehends das Kommando. Und kam wieder gefährlich über die linke Seite. Drazans Stanglpass landete bei Jelavic, der unter den Ball fuhr und das Leder aus wenigen Metern über die Latte beförderte (32.).

Sturms Spielaufbau fand gegen früh störende Hütteldorfer praktisch nicht statt. Nach haarsträubendem Kandelaki-Fehlpass (spielte aus wenigen Metern genau auf Steffen Hofmann) vergab Boskovic kurz vor der Pause die bisher beste Gelegenheit des Spiels: Der spielfreudige Montenegriner hob den Ball jedoch nicht nur kunstvoll über Gratzei sondern auch übers Tor.

Die Grazer kamen deutlich aggressiver aus den Kabinen. Daniel Beichler und Andreas Hölzl scheiterten mit Schüssen jeweils an Helge Payer. In der 56. Minute war der Rapid-Schlussmann dann machtlos: Samir Muratovic setzte mit einem Kabinettstückerl Hölzl ein, dessen Querpass Beichler nur noch ins leere Tor drücken musste – 1:0 für die Schwarzweißen, die für ihr deutlich gestiegenes Engagement belohnt wurden (56.).

Rapid warf noch einmal alles nach vorn – für den wenig standfest agierenden Drazan kam mit Hamdi Salihi ein zweiter Stürmer ins Spiel. Doch das Tor trafen die Wiener weiterhin nicht. Einen Hofmann-Schuss schlug Schildenfeld beinahe ins eigene Tor, ein Salihi-Kopfball landete neben der Stange. Die letzte Aktion des Spiels war schließlich eine Art Spiegelbild der ganzen Begegnung: Ein Tor von Salihi wurde (fälschlicherweise) von Schiedsrichter Schörgenhofer aberkannt, Jelavic reklamierte und sah unmittelbar vor dem Schlusspfiff noch Gelb-Rot. Die letzte schwer nachvollziehbare Entscheidung des Unparteiischen, dessen beste Aktionen an diesem Tag der Anpfiff und der Schlusspfiff geblieben waren.

Die drei Punkte des Schlagerspiels blieben in Graz. Sturm reichten starke 15 Minuten nach der Pause, um den Sieg gegen den Rekordmeister sicherzustellen. Rapid scheiterte in Graz gleich doppelt an der Chancenauswertung. Einerseits an der miserablen eigenen in der ersten Halbzeit, andererseits an der guten der Grazer, denen eineinhalb Möglichkeiten zum Sieg genügten.

Franco Foda (Sturm-Trainer): “Es war so, dass wir vor allem in der ersten Hälfte sehr schwer ins Spiel gefunden haben, da hatte ich oft Bauchschmerzen. Aber ich denke, dass wir in der zweiten Hälfte besser gespielt haben. Das Tor von Rapid war ehrlich gesagt kein Abseits. Rapid hat mit drei zentralen defensiven Mittelfeldspielern agiert, hat die Räume gut zugestellt. Ich habe die Mannschaft in der Pause gefragt, wovor wir überhaupt Angst haben.”

Daniel Beichler (Sturm-Torschütze): “Wir haben in der ersten Hälfte überhaupt nicht gut gespielt und im Großen und Ganzen viel Glück gehabt. Wir haben in der vorigen Saison so viele unglückliche und irreguläre Tore bekommen, heute waren wir eben die Glücklicheren. Das Wichtigste ist aber, dass wir drei Punkte geholt haben, gegen Rapid, eine super Mannschaft.”

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): “Die Enttäuschung ist groß, wir hätten das Spiel nie verlieren dürfen. Wir haben das Spiel verloren, weil wir nicht in Führung gegangen sind, dann sind Dinge passiert, die sehr unglücklich für uns waren. Es ist schwierig, seine Emotionen zu kontrollieren, wenn man mit einer gewissen Arroganz behandelt wird. Wenn man mit dem Schiedsrichter kein Wort reden kann, wegen einer Frage Gelb bekommt, dann ist das nicht in Ordnung.”

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Wir haben heute eine sehr gut aufgelegte Rapid-Mannschaft gesehen, die aufgrund der Chancen in der ersten Spielhälfte in Führung gehen hätte müssen. Aber wenn ein klarer Elfmeter und ein reguläres Tor nicht gegeben werden, ist es schwer, in Graz zu gewinnen. Aber noch mehr ärgert mich das bekommene Tor, hier gibt es keinen Unterschied zwischen jungen und erfahrenen Spielern. Die Niederlage ist unverdient.”

Fußball-tipp3-Bundesliga (11. Runde)
SK Puntigamer Sturm Graz – SK Rapid Wien 1:0 (0:0)
Graz, UPC-Arena, 15.323 (ausverkauft), SR Schörgenhofer

Tor: 1:0 (56.) Beichler

Sturm: Gratzei – Ehrenreich, Schildenfeld, Sonnleitner, Kandelaki – Hölzl (87. Bukva), Hlinka, M. Weber, Jantscher (78. Prettenthaler) – Muratovic, Beichler (92. Feldhofer)
Rapid: Payer – Dober, Soma, Patocka, Katzer – Hofmann, Heikkinen (11. Kulovits), Boskovic (78. Konrad), Pehlivan, Drazan (63. Salihi) – Jelavic

Gelb-Rote Karte: Jelavic (94./Kritik)
Gelbe Karten: Beichler, Prettenthaler, Schildenfeld bzw. Kulovits, Dober, Pehlivan, Hofmann, Konrad
Die Besten: Hlinka, Beichler, Hölzl bzw. Hofmann, Boskovic, Jelavic

 

Tabelle
  1. Red Bull Salzburg         11  7  2  2  28 : 14  23
  2. FK Austria Wien           11  7  2  2  20 : 12  23
  3. Sturm Graz                10  6  2  2  17 : 10  20
  4. Rapid Wien                10  5  3  2  22 : 10  18
  5. SV Josko Ried             11  4  4  3  16 : 13  16
  6. SV Mattersburg            11  5  0  6  16 : 20  15
  7. LASK Linz                 11  4  2  5  31 : 28  14
  8. SC Wr. Neustadt           11  3  2  6  15 : 22  11
  9. Kapfenberger SV Superfund 11  2  1  8   6 : 22   7
 10. SK Austria Kärnten        11  1  2  8  11 : 31   5
 
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