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Studium: Kommunikationswissenschaft will Zugang beschränken

Auswahlverfahren für das Studium der Kommunikationswissenschaft gefordert
Auswahlverfahren für das Studium der Kommunikationswissenschaft gefordert ©bilderbox.at
Für das Studium der Kommunikationswissenschaft wird es – geht es nach den Wünschen der drei betroffenen Studienstandorte Wien, Salzburg und Klagenfurt – bald wieder ein Auswahlverfahren geben.
Unis: 20 Prozent mehr Studenten

Im Universitätsgesetz sieht der sogenannte “Notfallparagraf” (§ 124b) vor, dass im Falle von “unvertretbaren Studienbedingungen” für jene Studien, für die in Deutschland der Numerus Clausus gilt, wieder Zugangsbeschränkungen eingeführt werden können. Dafür müssen alle Unis, die das betreffende Fach anbieten, gemeinsam einen Antrag an das Wissenschaftsministerium stellen. Schließlich muss noch die Bundesregierung – und damit die SPÖ – dem Antrag zustimmen.

2005 bekamen die Unis die Möglichkeit, in Publizistik und Kommunikationswissenschaft Zugangsverfahren durchzuführen, mit dem Studienjahr 2008/09 ist sie wieder gefallen. Nun müsse man als erste Studienrichtung von der im Gesetz vorgesehenen “Notfallbestimmung” Gebrauch machen, der Andrang der Studienanfänger sei nämlich stark angestiegen, heißt es in einem Schreiben der Uni Wien: In Salzburg hat sich deren Zahl verdoppelt, in Klagenfurt verzeichnet man einen Zuwachs um ein Drittel und in Wien um ein Viertel, dort drängten sich jetzt mehr als 1.400 Studierende in Lehrveranstaltungen für Erstsemestrige.

Die bisherige Zugangsregelung hätten sich vor allem deshalb bewährt, weil sich die potenziellen Anfänger genauer mit ihrem Studienwunsch auseinandersetzten, so die Studienprogrammleiter Roman Hummel (Uni Salzburg) und Klaus Lojka (Uni Wien). Es habe sich auch herausgestellt, dass danach das Studium zielgerichteter und engagierter betrieben wurde.

An den Unis Salzburg und Wien wird Kommunikationswissenschaft schon viele Jahre als Bachelorstudium angeboten, an der Uni Klagenfurt erst seit diesem Jahr. Laut dem dortigen Studienprogrammleiter Karl Nessmann konnte im bisherigen Diplomstudium auf die Durchführung eines Auswahlverfahrens verzichtet werden, jetzt reiche aber auch in Klagenfurt das Lehrangebot für die vielen Studienanfänger bei weitem nicht mehr aus.

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