Das hat eine vom Land Vorarlberg für das Projekt “Energiezukunft” in Auftrag gegebene Studie ergeben, die am Montag präsentiert wurde. Vorarlbergs Energie-Landesrat Erich Schwärzler (V) sah die Untersuchung dabei als “wichtige Grundlage für den anstehenden Strategieprozess zur Energiezukunft Vorarlbergs”.
Die Studie der sattler energie consulting Gmbh erhob die Einsparungsmöglichkeiten beim Energieeinsatz im Auftrag des Landes. 85 Betriebe in den wichtigsten produzierenden Branchen (Metall und Maschinenbau, Textil, Nahrungsmittel und Elektro) mit über 21.000 Beschäftigten wurden mittels Fragebogen und Telefoninterviews befragt, in 15 Betrieben fanden zusätzliche Begehungen statt.
Dabei traten laut Studien-Autor Peter Sattler enorme Einsparungspotenziale zutage: Durch konsequente Anwendung der jeweils besten verfügbaren Technologien ließen sich 39 Prozent bei Strom und 77 Prozent bei Wärme einsparen. Aber auch bei Einsatz nur jener Investitionen, die sich wirtschaftlich rechnen, liege die Einsparungsmöglichkeit bei 22 und 59 Prozent, sagte Sattler. Laut Studie wäre eine Einsparung von bis zu 700 Gigawattstunden pro Jahr möglich.
Sattler erklärte, dass die Anwendung der jeweils besten verfügbaren Technologie “in den meisten Fällen mit relativ geringem Aufwand” zu realisieren wäre, möglich seien die Einsparungen allerdings nur langfristig – nämlich dann, wenn Anlagen ersetzt oder neu errichtet werden.
Schwärzler betonte, dass sich Energieeffizienz für die Unternehmen rechne. Er verwies dabei auch darauf, dass schon jetzt 130 Vorarlberger Betriebe pro Jahr spezielle Beratungsangebote des Energieinstituts in Anspruch nehmen. Adi Gross, der Energiebeauftragte des Landes, sah eine weitere Sensibilisierung der Verantwortlichen in den Unternehmen als nötig an. “Oft ist den Betrieben gar nicht bewusst, wie groß die möglichen Einsparungen sind”, so Gross.
Michaela Wagner, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Vorarlberg, wollte die Studie als “wichtige Datenbasis” nehmen. Aufgrund des hohen Energiebedarfs würden sich zahlreiche Betriebe in Vorarlberg intensiv mit dem Thema beschäftigen und hätten immens in die Energieeffizienz investiert.