“Schon heute prägen tägliche Staus das Verkehrsbild der Ballungsräume. Angesichts der wachsenden Ballungsräume stellt sich die Frage, ob den Städten ein Verkehrskollaps droht. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist aber, mit politischen Maßnahmen können die Verkehrsprobleme der Ballungsräume deutlich verringert werden”, fasste Martin Blum die Ergebnisse zusammen.
Der VCÖ fordert den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs in den Ballungsräumen und tritt für eine City-Maut nach Vorbild Stockholms ein.
Viele Verkehrsprobleme seien hausgemacht. Etwa durch Arbeitsplätze, die schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Verkehrserreger sind auch Einkaufszentren am Stadtrand. Allein die Shopping-City-Süd pro Jahr mehr als 300 Millionen Pkw-Kilometer verursacht und der Europark Salzburg 120 Millionen Pkw-Kilometer. Auch Autobahnen erhöhen nach Ansicht des VCÖ das Verkehrsaufkommen. Diese verlagern den Verkehr von der Schiene auf die Straße.
Die Studie sieht das Wachstum der Ballungsräume aber auch als Chance zur Verringerung der Verkehrsprobleme. In Wien werden 36 Prozent der Alltagswege öffentlich zurückgelegt, bis zum Jahr 2020 soll der Anteil auf 40 Prozent steigen.
Insgesamt werden in Österreichs Kernstädten für 32 Prozent der Alltagswege öffentliche Verkehrsmittel benützt. Im Umland der Kernstädte sind es nur noch 11,5 Prozent und an den Rändern der Ballungsräume nur noch 6,7 Prozent. In den ländlichen Regionen werden nur 4,8 Prozent der Alltagswege mit Öffis gefahren.
Ballungsraum Wien wächst am stärksten (in Klammer Änderung der Bevölkerung seit 2001):
Ballungsraum Wien: 2.419.000 (plus 7,9 Prozent)
Ballungsräume Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck: 1.891.000 (plus 5,2 Prozent)
Ballungsräume St. Pölten, Klagenfurt, Dornbirn: 655.000 (plus 3,9 Prozent)
Restliche Ballungsräume: 437.000 (plus 1,8 Prozent)
Alle Ballungsräume: 5.402.000 (plus 5,9 Prozent)
Quelle: VCÖ 2008