Insgesamt arbeiten die Studenten durchschnittlich 19,7 Stunden pro Woche, das sind um 0,6 Stunden mehr als 2006. Ihre finanzielle Situation verschlechtert sich aber tendenziell: Im Jahr 2006 bewerteten noch 15 Prozent der Studenten ihr “Auskommen mit den finanziellen Mitteln” als schlecht bzw. sehr schlecht. 2009 waren es bereits 26 Prozent, wobei die Zahlen wegen einer Skalenänderung aber nicht direkt vergleichbar sind. Auch die durchschnittlichen Einnahmen der Studenten sind gesunken: Betrug ihr Gesamtbudget 2006 noch monatlich durchschnittlich 1.040 Euro, lag es bei der Erhebung 2009 nur mehr bei 980 Euro. Männer (1.012 Euro) verfügen über ein rund 60 Euro höheres Monats-Budget als Frauen (953 Euro).
Die Studierenden-Sozialerhebung ist eine vom Wissenschaftsministerium beauftragte, seit den 1970er Jahren ca. alle drei Jahre stattfindende Umfrage unter Studierenden in Österreich. Durchgeführt wird sie vom Institut für Höhere Studien (IHS). Bei der jüngsten Befragung wurden neben den Studenten der Universitäten und Fachhochschulen auch erstmals jene der Pädagogischen Hochschulen befragt.
30 Stunden werden dabei für das Studium aufgewendet (davon 12,7 Stunden für Lehrveranstaltungen), zwölf Stunden für die Erwerbstätigkeit. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich lediglich hinsichtlich des Erwerbsausmaßes. Männer sind im Schnitt um zwei Stunden mehr erwerbstätig als Frauen. Daraus resultiert dieselbe Differenz beim Gesamtaufwand: Während Männer eine Arbeitswoche von 43 Stunden haben, wenden Frauen 41 Stunden pro Woche für Studium und Erwerbstätigkeit auf.
Studenten an Universitäten haben mit 41 Stunden einen etwas niedrigeren Wochenaufwand als der Durchschnitt, Studenten an Pädagogischen Hochschulen mit 44 Stunden einen etwas höheren. Am stärksten belastet sind aber eindeutig ihre Kollegen an den Fachhochschulen (FH): Sie studieren bzw. arbeiten rund 52 Stunden pro Woche.
Der Endbericht der Studie soll in den nächsten Wochen fertiggestellt werden. Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) will erst nach Übermittlung dieses Endberichts an das Parlament zu Details Stellung beziehen, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Ministerium. Ihr sei es ein “zentrales Anliegen, dass die Entwicklung der Studienbedingungen die Lebensrealität der Studierenden widerspiegelt”. In der jüngsten Novelle des Universitätsgesetzes (UG) seien bereits mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen für Studierende im Rahmen der Leistungsvereinbarungen gesetzlich verankert worden. Die Unis dürften beim Angebot für Berufstätige nicht über einen Kamm geschoren werden.