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Stronachs Unterstützer erwarten in Kürze Klubstatus

Die bisherige BZÖ-Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger
Die bisherige BZÖ-Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger ©APA
Die Unterstützer von Frank Stronachs Partei erwarten sich, dass die Gruppierung schon in Kürze fünf Abgeordnete im Parlament zählt und damit Klubstatus erreicht. Der Ex-BZÖ-Mandatar Robert Lugar hat am Mittwoch in Oberwaltersdorf die vierte Abgeordnete, wie bereits durchgesickert, Elisabeth Kaufmann-Bruckberger vorgestellt.
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“Mir hat der Auftritt Frank Stronachs gefallen, seine Ideen”, begründete sie ihren Austritt ebenfalls von den Orangen. “Wir sind stramm auf dem Weg zur Klubgründung”, hielt Lugar in Stronachs Golfclub Fontana fest. Weiterhin spreche man daher mit Interessenten aller Parteien, auch ÖVP und SPÖ, meinte er. Teilweise kommen die Interessenten auf die Stronach-Unterstützer zu, teilweise sei es umgekehrt. “Wir wollen hauptsächlich unbelastete Abgeordnete. Von Hinterbänklern zu sprechen, halte ich für eine negative Darstellung”, so Lugar. Ihnen sei wichtig, dass die Neuzugänge die Werte der neuen Partei unterstützen. Man habe daher auch Interessenten abgelehnt.

Lugar möglicherweise Klubobmann

Lugar selbst könnte dann auch Klubobmann werden: “Ich stehe generell für alles zur Verfügung.” Die Chancen auf eine Klubgründung schätzt er dabei als “sehr gut” ein. Diese könnte bereits in den nächsten Wochen, vielleicht noch vor Parteigründung Ende September erreicht werden.

Elisabeth Kaufmann-Bruckberger hat mit Stronach vor ein paar Wochen gesprochen. Dieser habe ihr dann Zeit gegeben, sich einen Wechsel zu überlegen. Ein Zeitungsbericht über BZÖ-Obmann Josef Bucher, in dem er erklärt habe, jeder Wechselwillige solle dies tun, habe ihr schließlich “die Erlaubnis, bei gutem Wind und in Freundschaft auszutreten” gegeben, erklärte sie heute. Bei der Pressekonferenz kritisierte sie unter anderem das “Total-Versagen” der Regierung bei den Themen Staatsschulden und Armut bei gleichzeitiger Anhebung der Parteienförderung.

Keine Geld- oder Jobangebote

Dass Stronach als “Multi-Millionär” etwas für Österreich tun will, habe sie beeindruckt, schließlich könnte er sich längst “zurücklehnen”: “Das gefällt mir sehr gut.” Geld oder ein Jobangebot für die Zeit nach der Politik habe sie laut eigenen Angaben von Stronach nicht bekommen: “Ich bin Abgeordnete und bekomme mein Gehalt vom österreichischen Steuerzahler.” Der Familienbetrieb – die Gumpoldskirchnerin stammt aus einer Weinbau- und Gastgewerbefamilie – sei “Auffangnetz genug”, erklärte sie auf Nachfrage. Es gebe aber die Möglichkeit finanzieller Zuwendung für jene, die sich die Politik sonst nicht leisten könnten.

“Wir wollen frischen Wind ins Parlament bringen. Konkurrenz belebt das Geschäft”, und dies sei gut für den Bürger, zog der frühere Bündnis-Mandatar einen Vergleich zur Wirtschaft. “Wir werden weiter versuchen, den Klubstatus zu erreichen”, kündigte er an und dann werde man an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) herantreten. “Wir wollen neue, unabhängige Politik mit unverbrauchten Persönlichkeiten machen.”

Kaufmann-Bruckberger übernahm im Dezember 2011 den BZÖ-Abgeordnetensitz von Ewald Stadler, der ins Europaparlament wechselte. Für den Austro-Kanadier Stronach sind nun neben der neuen Unterstützerin und Lugar auch noch der aus der SPÖ ausgetretene Gerhard Köfer und der “wilde” Mandatar Erich Tadler (früher BZÖ) im Hohen Haus.

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